Unser Buch des Monats Mai ist ein vielübersetztes und vielbesprochenes Debüt: Der junge Norweger Oliver Lovrenski schreibt über die Verletzlichkeit hypermaskuliner Jugendlicher - Jungen, die zwar Drogen verkaufen und auf dicke Hose machen, ihren Platz deswegen aber noch lange nicht gefunden haben. Bruder, wenn wir nicht Family sind, wer dann präsentiert uns dieses Milieu in einer gleichzeitig rohen und doch lyrischen Sprache, der wir gemeinsam auf den Grund gehen.

Anna widmet sich einer japanischen Stimme, die von einer Erfahrung erzählt, die gerade in Japan, aber auch bei uns selten Raum bekommt. Hunchback heißt der Roman von Saou Ichikawa, der das Leben mit Behinderung und die Realität von Sexualität und Einschränkung auf weniger als 100 Seiten verdichtet. Mit diesem Roman ist Ichikawa die erste Autorin mit Behinderung , die in Japan mehrere renommierte Literaturpreise gewonnen hat - ein Grund mehr, genauer hinzuschauen.

Sebastian schließlich taucht ab in die Lyrik. Marion Poschmann hat das mittelalterliche Meistergedicht modern gedacht, und legt mit Die Winterschwimmerin ganz nebenbei auch Naturbeobachtungen vor, die ganz in unsere Zeit gehören.

Und auch musikalisch bleibt es rhythmisch: Valentina bringt Hip Hop aus dem Norden Europas mit.