Für ein Leben in Frieden für Alle!: 150 demonstrieren in Freiburg anlässlich des Kriegs in der Ukraine für Abrüstung und offene Grenzen

150 demonstrieren in Freiburg anlässlich des Kriegs in der Ukraine für Abrüstung und offene Grenzen

"Stoppt den Krieg!" Seebrücke Kundgebung

Eine Kundgebung auf dem Platz der Alten Synagoge. Linker Bildrand, redende Person, männlich gelesen, dunkle Kleidung. Blick auf den Platz Richtung KG1 der Uni. Kundgebungsteilnehmende.
"Stoppt den Krieg!", das wird auf der Kundgebung der Seebrücke gefordert
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JR Photography / RDL

„Stoppt den Krieg! Für Abrüstung und offene Grenzen.“ Unter dem Motto versammelten sich am Dienstag, den 15. März 2022 auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg mehr als 150 Menschen. Aufgerufen hatte der lokale Ableger der Seebrücke. In drei Redebeiträgen wurde sich mit den Menschen Menschen in der Ukraine solidarisiert, zeitgleich eine Militarisierung der Gesellschaft, Rassismus auf den Fluchtrouten und Krieg im Allgemeinen kritisiert.

Die erste Rede nähert sich der Kriegs-Thematik aus einer klassenkämpferischen Perspektive.  So seien Kriege nicht im Interesse von der Arbeiter*innen-Klasse, doch sei diese besonders davon betroffen, wenn sie in der Ukraine bspw. dazu gezwungen würden für das "Vaterland" zu kämpfen. Nach der Kritik an imperialistischen Kriegen im Ganzen, folgte eine Flakte gegen die deutsche Regierung, die die Bevölkerung betrügen würde, wenn sie vorgebe keine bzw. nicht genügend Gelder für soziale Infrastruktur und die effektive Bekämpfung der Klimakrise zu besitzen, zeitgleich jedoch Milliadren in die Rüstungsindustrie pumpe. Deswegen wurde eine "Abrüstungsspirale" gefordert und sich mit Friedensprotesten, besonders in der Ukraine und in Russland, solidarisiert.

Die englische Übersetzung des Redebeitrags: 2:52

Die zweite Rede handelt von dem Rassismus, der sich viele fliehende Menschen ausgesetzt sehen. Zwar sei es begrüßenswert, dass sich die Regierungen europäischer Staaten für eine unkomplizierte und unbürokratische Aufnahme der Geflüchteten aus der Ukraine einsetzten, jedoch stünde das im Widerspruch zur Politik der "Festung Europa". Diese Abschottungspolitik ließe bspw. Menschen an den EU-Außengrenzen sterben und nutze das Asylrecht zur Legitimierung oder Deletimierung von (anderen) Staaten. Die Unterscheidung zwischen 'richtige' und 'falsche' fliehende Personen, die sich bei der "neokolonialen Bekämpfung von Armutsmigration" feststellen ließe, zeige die Diskrepanz der Europäischen Union auf. Es sei die geopolitische Verbundenheit mit dem ukrainischen Staat, der die EU motiviere Kriegsgeflüchtete aus diesem Land aufzunehmen, wärend kurdische, jezidische & afghanische Kriegsgeflüchtete abgewiesen und sterben gelassen würden. Um dieses Vorgehen zu rechtfertigen werde auf rassistische Ressentiments zurückgegriffen, zw. "Zivilisierten" und "Unzivilisierten" unterschieden und BIPOC-Personen z.B. an der Flucht aus der Ukraine gehindert. Dieses Schemata solle durchbrochenwerden: "Grenzen auf für alle schutzsuchenden Menschen heißt, Grenzen auf für alle ohne Unterscheidung ihrer Nationalität, sexualität, geschlecht oder Hautfarbe."

4:03

Die englische Übersetzung des Redebeitrags: 4:12

Der dritte und letzte Redebeitrag thematisiert die Militarisierung der (deutschen) Gesellschaft.

Ausgangslage ist der Beschluss der Sonderzahlung von 100 Milliarde Euro an die Bundeswehr. Die bundesdeutsche Aufrüstung werde auch durch SPD und Grüne vorangetrieben, was eigentlich ihren Grundsätzen widersprechen würde. Die deutsche Militarisierung bringe den Kriegsbetroffenen in der Ukraine nichts, so Vinz von der Seebrücke in seiner Rede weiter. Es eskaliere Kriege nur fortgehend.

Statt eine durch Rechte durchsetzte Institution, solle das Geld stattdessen in Bildung & Soziales investiert werden.

Da das Sondervermögen Geld darstelle, welches "von uns allen" generiert würde, solle es auch zu Allgemeinwohl dienenden Aspekten ausgegeben werden, anstatt Rüstungskonzerne sich daran bereichern zu lassen.

3:54

Der Redebeitrag in englischer Übersetzung: 3:10