Am 11. September jährte sich der chilenische Militärputsch gegen die demokratisch gewählte Regierung Allende zum 50. Mal. Das Archiv Soziale Bewegungen, das Informationszentrum 3. Welt und der lateinamerikanische Kulturverein La Tertulia erinnerten aus diesem Anlass mit einer Ausstellung und einer Veranstaltungsreihe daran, "wie die Hoffnung auf eine demokratisch-sozialistische Alternative sowohl zum westlichen Kapitalismus als auch zum autoritären Kommunismus im Osten blutig zerschlagen wurde. Die Auswirkungen dieses Putsches sind bis heute zu spüren, nicht nur in Chile, sondern weltweit. Chile wurde zum ersten Experimentierfeld für das, was wir heute unter dem Namen Neoliberalismus kennen." Die RDL-Redaktion Raíces Nómades hat die Veranstaltungen vom Auftakt der Reihe am 8. und 9. September 2023 mitgeschnitten und wir senden sie als Serie in O-Ton Playback.
Frauen in Chile: Vom »Marsch der leeren Töpfe« zum »feministischen Verfassungsentwurf«
Die Geschichte feministischer Politik in Chile ist widersprüchlich: Heute ist eine starke feministische Bewegung in Chile aktiv, die die Proteste von 2019/20 und den (abgelehnten) Verfassungsentwurf von 2021 entscheidend mitgeprägt hat. Das war Anfang der 1970er-Jahre noch anders: Unter Allende gingen Frauen 1971 im »Marsch der leeren Töpfe« auf die Straße, um gegen die sozialistische Regierung zu protestieren. Was hat sich seit den frühen 1970er-Jahren in Chile verändert? Und wo steht die feministische Bewegung in Chile heute?
Referentinnen: Dianela Arroyo Fernández, Migrant_innenbeirat Stadt Freiburg und Andrea Lagos, Schauspielerin, Tänzerin und Choreographin.