Für den heutigen Montag war die insgesamt fünfte Sammelabschiebung nach Afghanistan geplant, seit die Europäische Union das Rücknahmeabkommen mit der afghanischen Regierung getroffen hat. Wie viele Menschen genau betroffen waren, ob es sich um Männer, Frauen und/oder Kinder handelte, ist unklar. Ebenso wenig bekannt ist über die Situation derjenigen, die im Rahmen der vier vorausgegangenen Abschiebungen nach Afghanistan zurückgebracht wurden. Die Anerkennungsquote für AfghanInnen ist von 2015 bis jetzt von 77,6% auf 47,9% gefallen. Die Sicherheitslage, auch in den sogenannten "ruhigen" Provinzen, hat sich zeitgleich rapide verschlechtert. Allein letzte Woche sind bei einem Anschlag 140 Menschen getötet worden.
Wir haben mit Günter Burkhardt, dem Geschäftsführer von Pro Asyl, darüber gesprochen, in welchem politischen Kontext diese Abschiebungen stattfinden.