Amnesty International fordert UN-Untersuchung der Antidrogen-Kampagne auf den Philippinen

Amnesty International fordert UN-Untersuchung der Antidrogen-Kampagne auf den Philippinen

In einem Report bezeichnet Amnesty International die Antidrogen-Kampagne des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte als „großangelegtes Mordunternehmen“. Laut Amnesty ermordet die Polizei systematisch Verdächtige unter den Armen in den Städten. Lokale Autoritäten würden gezwungen, lange Listen von Verdächtigen abzuliefern. Beweise, dass die Personen mit Drogen handeln oder Drogen konsumieren seien nicht erforderlich. Rechtliche Untersuchungen würden nicht vorgenommen. Die Polizei würde Verdächtige auch einfach erschießen. In einem Fall soll ein 30-jähriger Mann erschossen worden sein, während er in der Nähe seiner drei Kinder schlief. Dieses Jahr sollen bereits 490 Verdächtige von der Polizei erschossen worden sein. Unabhängig von diesem Report von Amnesty hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag bereits eine Untersuchung gegen Duterte eingeleitet. Laut der britischen Zeitung The Guardian wird dabei untersucht, ob Dutertes Krieg gegen Drogen insgesamt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt. Dutertes umstrittener Kampf gegen Drogen begann bereits 1988 als er noch Bürgermeister war. Es ist das erste Mal, dass das internationale Gericht sich mit Taten in einem südostasiatischen Land beschäftigt.