Amnesty International kritisiert widerrechtliche Abschiebungen von der Türkei nach Afghanistan

Amnesty International kritisiert widerrechtliche Abschiebungen von der Türkei nach Afghanistan

Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Türkei am vergangenen Samstag, also kurz nach Unterzeichnung des Flüchtlingsabkommens mit der EU, rund 30 Asylsuchende nach Afghanistan abgeschoben. Die Menschenrechtsorganisation kritisiert, dass diese Abschiebung gegen europäisches und internationales Recht erfolgte, weil den Abgeschobenen kein Asylverfahren gewährt wurde, und weil sie in Afghanistan Menschenrechtsverletzungen durch die Taliban ausgesetzt seien.

Unter den Abgeschobenen befinden sich Menschen, die von der türkischen Küstenwache abgefangen und inhaftiert wurden, als sie den Seeweg nach Griechenland versuchten. In der Haft seien sie dazu gezwungen worden, ihrer "freiwilligen Rückkehr" nach Afghanistan zuzustimmen.

Amnesty International sieht in dieser Abschiebung einen Beweis dafür, dass das Leben von Schutzsuchenden unmittelbar gefährdet wird durch die Rückführungen von Griechenland in die Türkei, die im EU-Türkei-Flüchtlingsabkommen vereinbart wurden.

Im Dezember hatte Amnesty International ähnliche Vorfälle dokumentiert, bei denen die türkischen Behörden Schutzsuchende inhaftiert und anschliessend nach Syrien und in den Irak abgeschoben hatten. Die Europäische Kommission hat diese Menschenrechtsverletzungen noch nicht offiziell anerkannt.