Jüdische Gruppen und eine Arbeitsgruppe gegen Antisemitismus, der Abgeordnete verschiedener Parteien angehören, werfen Nigel Farage den Gebrauch antisemitischer Stereotypen vor. In Interviews mit der rechtsradikalen US-Webseite Infowars und mit Fox News bezeichnete Farage den jüdischen Finanzmanager George Soros als „die größte Gefahr für die westliche Welt“. Farage lobte den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán für seine Haltung gegen George Soros. Orbán wirft Soros vor, er verfolge einen geheimen Plan. Er wolle muslimische Flüchtlinge nach Europa bringen, um die christliche Identität Europas zu untergraben. Nigel Farage soll auch mindestens 6 mal auf der Internetseite Infowars von Alex Jones aufgetreten sein. Neben anderen Verschwörungstheorien behauptet Jones, verschiedene Schulmassaker in den USA hätten in Wirklichkeit garnicht stattgefunden. Angehörige der Opfer, die in Interviews auftraten, würden ihre Betroffenheit nur spielen. Sie wurden deshalb wiederholt bedroht. Nach langer Diskussion wurde Alex Jones vor wenigen Tagen von Facebook gesperrt.

Die von Nigel Farage geführte Brexit Partei bezeichnete die in einem Artikel im linksliberalen Guardian erhobenen Vorwürfe gegen Farage am Wochenende als „erbärmlich“. Es handele sich bei seinen Äußerungen über Soros nur um eine „vernünftige und maßvolle“ Kritik. Nach den letzten Umfragen könnte die von Farage erst vor kurzem gegründete Brexit Partei bei den Europawahlen Ende Mai auf mehr als 30 % kommen, so viel oder sogar mehr als die beiden großen Parteien Konservative und Labour zusammen.