Kennst du den Unterschied zwischen Assistenzhunden und Therapiehunden? Oder welche Rechte Assistenzhunde haben? Wie und wo sie arbeiten?
Maike lebt seit Langem mit einem iAssistenzhund zusammen und hat uns dazu ein sehr informatives Interview gegeben. Danke.
s.g.
Skript Audio-transscriptionSabine: Maike du lebst seit ein paar Jahren mit einem Assistenzhund zusammen und heute in unserem Gespräch soll es ja um Assistenzhunde gehen. Assistenzhunde ein wichtiges Thema.
Vielleicht wegen der Begrifflichkeit zuerst mal : was ist der Unterschied zwischen Assistenzhunden und Therapiehunden?
Maike: Ja, das ist tatsächlich schon was, was viele Menschen verwechseln. Therapiehunde sind Hunde, die mit einem Therapeuten, pädagogischer Fachkräften oder ähnlichen zu verschiedenen Personen gehen und da unterstützen quasi für die Therapie da sind. Also zum Beispiel ein Ergotherapeut, der eine Therapiebegleitung macht, der dann mit in der Sitzung sitzt, wo das Kind dann zum Beispiel sich vielleicht leichter tut, manche Dinge zu erzählen oder wo man gewisse Motorik Sachen zum Beispiel mit dem Hund dann gemeinsam üben kann und da einfach nochmal den Zugang so ein bisschen zu erleichtern. Therapiehunde sind aber auch zum Beispiel Hunde, die manchmal mit ins Altenheim zu Besuch gehen oder ähnliches. Die haben zwar auch eine Miniausbildung im Idealfall, aber eher so, ja die sind da, die Hunde tun den Leuten gut, man fühlt sich wohl, wenn der Hund in der Nähe ist.
Assistenzhunde sind dann eben im Unterschied dazu für einen speziellen Menschen ausgebildet. Das heißt, der Assistenzhund wird immer auf die individuellen Bedürfnisse von einer Person mit Behinderung ausgewählt und ausgebildet, so dass der dieser Person im Alltag Hilfe sein kann, ihn unterstützt und eben auch dazu in der Lage ist, irgendwie dadurch dann dem Menschen eine gleichberechtigte und vor allem selbstverständliche Teilhabe in der Gesellschaft und im Althagsleben zu ermöglichen
Daß es greifbarer ist: Das bekannteste wäre wahrscheinlich der Blindenführhund, der ist eben für eine spezielle Person ausgebildet, für einen blinden Menschen und unterstützt diesen Menschen im Alltag und so wie es eben den Blindenführhund gibt, gibt es eben auch andere. Der Blindenführhund ist so schon eine speziellere Art von Assistenzhund. Assistenzhund ist ganz allgemein gesagt quasi der Oberbegriff, wo eben verschiedene Hunde reinfallen, die dann eben für verschiedene Erkrankungen helfen können. Sabine: Ja, das wollte ich gerade nachfragen. Diese Assistenzhunde sind ja sehr vielfältig einzusetzen oder werden sehr vielfältig eingesetzt bei ganz verschiedenen Diagnosen. Also zum Beispiel bei Blinden, das hast du jetzt benannt, auch bei gehörlosen Menschen, auch bei Menschen, die Einschränkungen in der Mobilität haben und was sich auch interessant fand, auch bei Autismus zum Beispiel, das ist glaube ich unbekannter. Und bei posttraumatischen Belastungsstörungen. Maike: Posttraumatischen Belastungsstörungen oder Traumafollgestörungen, genau. Also tatsächlich, genau wie du sagst, es gibt ein super breites Feld und ich sag mal so, letztendlich kommt es halt darauf an, kann der Hund diesem Menschen im Alltag eine Hilfe sein und irgendwie mehr Selbstständigkeit ermöglichen? und da ist, wie gesagt, der bekannteste der Blindenhund. für Menschen mit Blindheit oder Sebelhinderung. Bei Hörberinderung ist es dann oft so, dass der Hund zum Beispiel lernt Geräusche anzuzeigen, Signale anzuzeigen, im Notfall eben, den Menschen auf irgendwas aufmerksam zu machen, dass er ihn vielleicht an einer Straßen anhält, damit man irgendwie nicht blöd über die Straße läuft, wenn man das Auto nicht gehört hat. Mobilität wäre dann auch so ein Bereich, das können Rollstuhlfahrer*innen sein, können aber auch Menschen sein, die einfach anderweitig in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, wo der Hund dann vielleicht mal ein bisschen das Gleichgewicht austarieren kann oder wo der Hund Dinge aufhebt, oder zum Beispiel, Schubladen öffnet. , Dann gibt es gewisse Anfallerkrankungen, egal ob Epilepsie oder anderweitig, wo der Hund, je nachdem, wie er trainiert wurde, entweder im Voraus Bescheid gibt oder währenddessen unterstützt. Das ist auch immer super unterschiedlich wie der Hund dann arbeitet. Es gibt gerade im Bereich Autismus dann wiederum zum Beispiel Hunde, die eben ja auch Körperkontakt herstellen, um dem Menschen Ruhe und Sicherheit zu vermitteln, die dann gewisse Hilfsmittel vielleicht bringen. Wie vielleicht auch ein Blindenwürde an der Straße eben anhält, damit der Mensch nicht, wenn er gerade vollkommen reizüberflutet ist zum Beispiel und gar nicht mehr in der Lage ist rauszufiltern, kann ich da jetzt über die Straße oder nicht, dass der Hund einfach auf jeden Fall sicher anhält und den Menschen erst mal dazu bringt zu gucken, bevor er halt zum Beispiel weiter läuft. Genau, also das ist super unterschiedlich. Es gibt Assistenzhunde, die bei Menschen mit starken Allergien leben, wo man dann zum Beispiel gucken kann, dass der Hund schaut, dass einfach in den Lebensmitteln die entsprechenden Allergen nicht drin sind, der Schnüffelt das quasi ab und wenn da was drin ist, zeigt er das dann an.
Oder Hunde, die dann Medikamententaschen bringen. Wie du sagst, super breites Feld und auch tatsächlich sehr, sehr individuell, was die einzelnen Hunde machen, weil eben im Idealfall wirklich auch genau geguckt wird, was braucht dieser Mensch und wie kann das dann umgesetzt werden, gemeinsam mit dem Hund.
Sabine: Und gibt es Sorten von Hunden, die da speziell geeignet sind oder wie stelle ich mir das vor?
Maike: Du meinst wahrscheinlich die Rasse, wenn du Sorte sagst.
Sabine (lacht) : Das Wort wollte ich vermeiden. Maike: also Typen von Hund. Grundsätzlich ist es halt so, dass die Hunde einfach zum einen komplett gesundheitlich gesund sein müssen. Also die werden auch mit einem Jahr inzwischen ungefähr einen kompletten Gesundheitscheck unterzogen. Da darf die Hüfte auch nicht nur ein bisschen schiefstehen, sondern das Tier muss wirklich kompletti gesund sein. Vom Herz wird zum Beispiel oft ein Ultraschall gemacht. Da wird geguckt, dass der Hund ansonsten vom ganzen Körper-Erscheinungsbild her intakt ist. Die Frage ist, kann er das überhaupt körperlich leisten, weil es halt natürlich auch für den Hund eine super anstrengende Arbeit ist. Das ist so der eine Punkt. Der Hund muss gesund sein und das zweite ist halt, der muss sich vom Wesen her eignen. Und das ist l schwierig, weil es gibt vielleicht einzelne Rassen, die bevorzugt genutzt werden für diese Arbeiten. Aber das heißt nicht, dass jeder Hund aus dieser Rasse sich für solche Arbeitseinsätze eignet. Und das heißt aber auch nicht, dass andere Rassen sich per se nicht eignen, sondern das ist halt wie bei uns Menschen. Jeder hat halt irgendwie auch einen eigenen Charakter und man muss da halt so ein bisschen schauen, ist der Hund relativ stressresilient. Man schaut dann halt auch natürlich nach so Dingen wie: der darf zum Beispiel keine Schutzinstinkte in dem Sinne stark zeigen oder gar nicht zeigen, damit halt einfach, wenn der Mensch dann mal in einer Notsituation ist, der Hund gelassen bleibt und zum Beispiel auch Rettungskräfte an den Menschen ran lässt . Das ist oft eine Sorge, was macht der Hund, wenn du dann mal z.B. in Ohnmacht fällst und dann Sanitäter kommen, dann haben immer alle Angst, was macht der Hund und der bellt bestimmt und der lässt mich nicht an den Menschen ran. Da es eben tatsächlich so daß drauf geguckt wird, die Assistenzhunde sind so trainiert, die kennen solche Situationen, dadurch, dass es bei den Haltern ja vielleicht öfters vorkommt oder dass man einfach schon im Voraus drauf achtet, dass die einfach vom Wesen her so sind, dass sie da nicht anfangen, ihren Menschen zu beschützen und zu verteidigen, sondern dass viele dann einfach daneben sitzen und auch Menschen kommen lassen und zum Beispiel erst Hilfe leisten lassen können. Also das zum Beispiel auch ein wichtiges Kriterium. Ja, und dann ist es halt natürlich auch so , der Hund lebt mit den Menschen zusammen. Das heißt, man ist halt nicht nur in der Arbeitszeit zusammen, sondern eben auch in der Freizeit und da gibt es halt bei den Hunden unterschiedliche Charaktere und Ansprüche, wie bei uns Menschen auch. Der eine spielt lieber Brettspiele drinnen und der andere läuft lieber Marathon und da wird natürlich auch im Idealfall dann gut geguckt, dass es halt auch da vom Wesen her einfach gut zusammen passt. Deswegen lässt sich die Frage nach einer speziellen Sorte oder Rasse nicht so gut beantworten. Das ist halt ein relativ individuelles Ding, aber es müssen halt eben gewisse Kriterien erfüllt sein, eben wie die Gesundheit zum Beispiel.
Sabine: Das ist total interessant und auch wichtig zu wissen, finde ich. Jetzt habe ich noch eine ganz andere Frage, weil ich gelesen habe, Therapiehunde haben keine Rechte im öffentlichen Raum. Bei Assistenzhunden wäre das anders. Was für Rechte haben Assistenzhunde, wenn sie auch so viel leisten.
Maike: Also bei Assistenzhunden ist es tatsächlich so, dass sie einfach grobgesagt, als medizinisches Hilfsmittel betitelt werden.Der Vergleich hinkt zwar mal so ein bisschen, weil es erfüllt ist ja auch diesen Zweck, indem es die selbstbestimmte Teilhabe eben von Menschen mit Behinderung quasi ermöglicht und halt auch in medizinischen Situationen hilft und ausgleicht oder ausgleichen kann, je nachdem, eben was der Hund dann genau tut. Und da ist es eben so, dass es Gesetze gibt, die sagen, dass Assistenzhunde spezielle Zutrittsrechte haben. Das bedeutet ganz konkret, dass ein Assistenzhund eben auch mit in die Arztpraxis darf und dass ein Assistenzhund eben auch mit in den Einkaufs laden darf und ähnliches, weil eben der Mensch ja auch in diesen Bereichen Hilfe braucht und Unterstützung und man den Hund ja schlecht dann draußen lassen kann, weil von draußen kann er halt auch nicht arbeiten. Genau, und der Mensch halt drin, sonst auch im Zweifelsfall aufgeschmissen ist alleine. Also man kann ganz grob die Faustregel sagen, überall, wo Menschen mit Straßenschuhen hin dürfen, können auch Assistenzhund mit rein, weil es da einfach auch viele Studien tatsächlich inzwischen gibt, die sagen, dass da einfach auch kein hygienisches Risiko von dem Hund ausgeht. Genau, also jetzt in den Intensivstationen, das wäre zum Beispiel davon ausgenommen, ist aber auch ein bisschen logisch, weil jemand auf der Intensivstation kann sich halt zum einen nicht selber um den Hund kümmern, das wäre halt immer die Voraussetzung für einen Krankenhausaufenthalt, dass der Halter selbstständig noch in der Lage ist, sich um den Hund zu kümmern. Aber in der Intensivstation ist es ja auch so, dass da auch nicht die Leute mit ihren Straßenschuhen drin rumlaufen, dass da einfach nochmal andere hygienische Standards gelten, wie jetzt im Einkaufsladen. Genau, aber das ist so die grobe Richtung, also Einkaufsladen, Arztpraxis etc. ist in der Regel immer so, dass Assistenzhunde mit rein dürfen, dass es quasi auch gesetzlich geregelt ist. Ja, in der Praxis stößt man da leider dann immer wieder auf Unverständnis oder auf Diskussionen. Das ist tatsächlich oft ein leidiges Thema, weil es halt einfach noch nicht bei allen Menschen angekommen ist oder weil dann Arztpraxen Angst haben, dass sie Ärger bekommen, aber es ist tatsächlich eher so, dass sie Ärger bekommen, wenn sie die Menschen wegen dem Hund rausschmeißen, weil sie dann dadurch halt auch die medizinische Hilfe quasi nicht gewährleisten. Und einem ja aufgrund von der Behinderung, die eben durch den Hund ausgeglichen wird, die Behandlung verweigern, was halt natürlich nicht geht.
Sabine: Mir fällt auf, es steht manchmal bei Veranstaltungen dabei, Assistenzhunde erlaubt, aber eigentlich ist das dein Recht, das finde ich wichtig, hervorzuheben.
Maike: Man freut sich als Assistenzhundehalter manchmal, wenn man so einen Aufkleber entdeckt, so mit Assistenzhunde willkommen, weil man dann eher damit rechnet, dass es keine Diskussionen gibt. Ja, aber eigentlich, wie du sagst, soll das selbstverständlich sein. Manchmal hilft aber auch so was zum Beispiel sichtbar zu machen, um andere Kunden aufzuklären. Also wir hatten auch schon mehrmals den Vorfall, dass zum Beispiel im Supermarkt sich andere Kunden beschwert haben, die halt aber sich mit dem Thema Null ausgenannt haben. Und ja, da ist es dann halt auch gut, wenn das Personal Bescheid weiß und halt dann darauf verweisenn kann, das ist ein Assistenzhund, der darf das. Die haben eben auch in ihrer Ausbildung gelernt, ja, dass manche Menschen einfach tabu sind beim Arbeiten oder sich dafür nicht interessieren, dass man halt nicht vom Boden aufschlappert, dass man nicht an allem riecht, dass man die Nase halt bei sich behält, was halt aber auch gleichzeitig ja so ein bisschen durch die Arbeit an sich gegeben ist.
Weil die Hunde ja, wenn sie gekennzeichnet sind, eben in Arbeit sind und dadurch dann einfach eh schon konzentriert dabei sind, quasi was manchmal auch unspektakulär aussieht, vielleicht einfach neben ihrem Halter zu stehen und zu gucken, was halt aber trotzdem für den Hund Arbeit ist. Der ignoriert Gerüche, der ignoriert Geräusche, der ignoriert andere Menschen und konzentriert sich immer noch darauf, okay, wie geht's meinem Menschen aktuell, riech ich irgendwas, was da vielleicht nicht in Ordnung ist. Es sind gerade was runtergefallen, was ich aufheben sollte oder so, sodass die Hunde, die ja eh schon anderweitig beschäftigt sind, sodass man sich da auch von einem Assistenzhund keinen Kopf machen muss, dass der jetzt irgendwie an Lebensmittel geht oder irgendwas Ähnliches macht, oder auch fremde Menschen sind für die eh in der Regel total uninteressant und werden ignoriert. Also genau, auch für die Menschen, die vielleicht Angst vor Hunden haben, da sind Assistenzhundehalter, glaube ich, alle so, dass sie sagen, das ist gar kein Thema, sich dann an anderen Platz zu suchen oder Ähnliches, weil wir ja auch froh sind, wenn wir alle irgendwie teilhaben können, aber grundsätzlich ist es so, dass ein Assistenzhund so friedlich ist, dass er einen fremden Menschen in der Regel auch gar nicht groß beachtet.
Sabine: Jetzt wollte ich nochmal nach deinen Erfahrungen fragen, weil du ja jahrelang schon mit einem Assistenz und lebst, wie sind die, Ich frag mal so offen.
Maike: die Erfahrungen sind sehr unterschiedlich tatsächlich reicht es von Menschen freuen sich, wenn ich mit meinem Assistenzhund komm und sagen, ach cool, guck mal, dass die wieder dabei sind oder so, bis, ja okay, irgendwie müssen wir jetzt halt dulden, dass da jemand da ist, aber eben auch unschöne Sachen, dass im Supermarkt einmal durch den kompletten Markt geprült wird, dass der blöde Köter doch da bitte raus soll und dass das ja unverschämt sei oder dass man tatsächlich medizinische Behandlung verwehrt bekommt, weil der Arzt einem trotz Anmeldung, trotz Bekanntmachung, dass der Assistenzhund mitkommt, hatte ich zum Beispiel einenn Termin bekommen und wurde dann vor Ort rausgeworfen. Grund waren anfangs die Kinder, die im Wartezimmer sitzen, obwohl die den Hund ganz toll fanden. Ja, es war sehr absurd zum Beispiel. Ja, aber, was auch so eine Erfahrung ist, dass ich immer wieder für die Trainerin von meiner Assistenzhündin gehalten werde, weil man mir meine Behinderung eben auf den ersten Blick nicht ansieht. Genau, das ist häufig so, dass dann erstmal Verwirrungen aufkommt. Ich muss dann sagen, nee, nee, die ist für mich ausgebildet. Bis hin zu so tollen Kommentaren, wie ach, du siehst doch gar nicht so behindert aus oder ähnliches, kriegt man da tatsächlich die ganze Bandbreite mit dann über die Jahre.
Sabine:. Ja, das glaube ich. Und ich wollte dich noch fragen, du bist ja auf uns zugekommen. Auch weil dir das Thema am Herzen liegt, jetzt wollte ich dich noch mal fragen, was möchtest du transportieren? Was sollten unsere Hörer*innen unbedingt wissen?
Maike: Ich glaube mir wäre es wichtig, dass einfach ankommt, dass die Hunde nicht aus Spaß einfach dabei sind oder dass man das macht, damit der arme Hund jetzt nicht alleine ist oder so, sondern dass Assistenzhunde tatsächlich einfach wirklich ein Hilfsmittel darstellen, dass sie den Menschen wirklich den Alltag massiv erleichtern, damit vielleicht auch überhaupt Teilhabe erst möglich wird und dass das ja nichts ist, was man halt aus Spaß an der Freude macht, weil es jetzt schön wäre, einen Hund zu haben, den man mitnehmen kann, sondern dass wirklich auch einfach was dahinter steckt und dass diese Hunde einfach eine super anstrengende Ausbildung hinter sich haben und wirklich viel können.
Und was aber auch ganz oft kommt ist, ja der arme Hund muss ja nur arbeiten, nee, es ist ein Hund wie jeder andere auch. In dem Punkt, die haben mindestens genauso viel Freizeit und ich kenne keinen Assistenzhundehalter, der nicht besser, also nicht mindestens genauso gut auf den Hund aufpasst wie auf sich selber, weil letztendlich das halt für uns oft so wertvoll ist, dass der Hund uns Teilhabe und irgendwie einen halbwegs normalen Alltag ermöglichen kann und uns viele Dinge irgendwie erleichtert, dass wir einfach oft so unglaublich dankbar sind für den Hund, dass da mindestens eben genauso gut und danach geguckt und versorgt wird, genau. Und dazu gehören eben auch Pausen. Also der Hund ist zwar definitiv in Arbeit, wenn er quasi eine Kenndecke an hat, wo dann Assistenzhunde draufsteht, dann sind die Hunde meistens auch noch mal konzentrierter, aber genauso
hat der Hund Pausen und darf zu Hause auch einfach Hund sein. Der darf genauso mal rumspinnen und es ist ein Lebewesen, wir kennen es von uns selber, manchmal haben wir einfach einen Tag, wo es nicht so gut läuft, da kann es auch mal sein, dass der Assistenzhund halt ein bisschen unkonzentriert ist oder so, aber dann macht man halt nicht den Wochen Einkauf, sondern holt sich halt nur das nötigste und dann ist auch wieder okay so.
Also da wird schon sehr, sehr gut drauf geachtet, dass die Hunde auch Pause haben. Also mir ist einfach super wichtig, das so ein bisschen nochmal in die Breite zu tragen, dass die Hunde einfach super viel helfen und dass es diese Zutrittsrechte gibt, weil das ist oft ein Punkt, der im Alltag für uns wirklich Stress bedeutet, weil wir dann auch in Situationen, wo wir eigentlich schon kaum Energie haben und aber noch irgendwie zum Arzt müssen, dann halt noch anfangen müssen zu diskutieren und aufzuklären und das wäre einfach super schön, wenn da mehr Menschen einfach ein Bewusstsein dafür bekommen, dass die Assistenzhunde wirklich so gut ausgebildet sind, dass sie halt das können und dass es halt auch tatsächlich ein Recht ist, dass sie mitkommen dürfen.
Sabine : Maike, ganz herzlichen Dank für dein Plädoyer für die Hunde, fand ich total überzeugend und ja, fürs Transportieren von diesen wichtigen Informationen. Ganz lieben Dank.
Maike: Sehr gerne. Danke dafür, dass ihr euch dafür die Zeit nehmt.