Bürgermeister feuert Polizeichefin von London

Bürgermeister feuert Polizeichefin von London

Wegen gravierender frauenfeindlicher, homophober und rassistischer Vorfälle bei der Londoner Polizei hat der Bürgermeister Sadiq Khan die Polizeichefin Cressida Dick zum Rücktritt gezwungen. Noch kurz zuvor hatte Dick der BBC gesagt, dass sie auf jeden Fall bleiben würde. Nach dem Gespräch mit ihrem Chef sagte sie dann, dass sie keine andere Wahl habe, als „zur Seite zu treten“. Zuvor hatte die unabhängige Untersuchungsbehörde für Vergehen in der Polizei, die es in Großbritannien anders als in Deutschland gibt, schwere Vorwürfe gegen Mitglieder einer Londoner Polizeiwache erhoben. Vorausgegangen war auch ein Mordfall bei der Polizei. Ein Polizist hatte seine berufliche Identität dazu benutzt, die 33-jährige Sarah Everard nach einer angeblichen Festnahme wegen eines Verstoßes gegen die Ausgangssperre zu entführen, zu vergewaltigen und zu ermorden. Eine Mahnwache wegen des Mordes an Sarah Everard wurde von der Polizei brutal aufgelöst. Der Polizist wurde mittlerweile zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt.

Kritik gab es an der Londoner Polizei auch, weil sie die verschiedenen Partys am Regierungssitz 10 Downing Street während des strickten Lockdowns lange Zeit nicht untersucht hat. Als sie es überraschend dann doch tat, forderte die Polizei, dass ein interner Untersuchungsbericht der Regierung in wesentlichen Teilen nicht veröffentlicht werde. Dass der Bericht nicht vollständig veröffentlicht wurde, hat der Regierung Johnson vermutlich sehr geholfen.