Die Bundesregierung hat die Finanzierung des Bahnprojekts Stuttgart 21 nicht ausreichend kontrolliert. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrechnungshof laut FAZ in einem Gutachten. In einem weiteren Gutachten weist der Bundesrechnungshof auf weitere Kostenrisiken für Stuttgart 21 hin. Das Problem sei, dass Leistungs- und Finanzierungsvereinbarungen geschlossen worden seien, ohne dass das Bundesverkehrsministerium ausreichend geprüft habe, ob die Gesamtfinanzierung gesichert sei. So könnten unkontrolliert Mehrkosten zulasten des Bestandsnetzes und des Bundeshaushalts auflaufen. Außerdem würden die Baumaßnahmen ungenügend auf ihre Qualität kontrolliert. Aus dem Zeitdruck könnten so leicht Mängel entstehen. Der Bundesrechnungshof fordert nun mehrere Maßnahmen: Das Verkehrsministerium müsse die Risiken stärker beachten, außerdem müsse es dafür sorgen, dass die Vertreter der Bundesregierung im Aufsichtsrat ihre Kontrollfunktion erfüllen. Drittens fordert der Rechnungshof, dass das Parlament die Möglichkeit bekommen müsse, das Budget tatsächlich zu kontrollieren. Dafür soll es eine „Einzelveranschlagung“ der Haushaltstitel geben.