Alexander Sancho-Rauschel live aus Cannes
“Kaboom” – der Abend hat gerockt!
Bumm Krawumm Bang Bang haette der Film auch heissen koennen, der in der „Seance de Minuit“ im ehrwuerdigen Palais, Salle Lumiere gezeigt wurde.
Keine grosse Filmkunst, sondern schrille Unterhaltungsware mit rasanten Schnitten, viel Action und Tempo und absurdem Witz.
Aber: Genau das ist auch angesagt, wenn man den Tag ueber schwere Filmkost verdauen musste und die Devise im letzten Film des Tages im Grunde nur heisst: Irgendwie wachbleiben!!! Denn: Wir sind ja nicht zum Spass hier!
Spass aber war geboten, und auch wach haltendes Adrenalin konnte der Film noch aus unseren mueden Koerpern herauskitzeln…
Eine absurde Teenager-College-Sex-Komoedie des amerikanischen Regisseurs Gregg Araki mit einer idiotischen Verschwoerungsgeschichte, einer komischen
Sekte mit Tiermasken, die klassisch nach der Weltherrschaft strebt, dubiosen Verheissungen eines Gurus, und ein paar StudentInnen, die viel ueber Sex reden, ihn gelegentlich praktizieren und nebenher die Welt retten… aber dann folgt doch noch das Douglas-Adams-Finale: „Kaboom“!
Lobenswert sollte auf jeden Fall erwaehnt werden, dass auch so eine vornehme, der
Filmkunst verschriebene Veranstaltung wie das Cannes-Festival weiss, wann Schluss ist mit der schweren Kost – und dem versammelten Volk der Akkreditierten, Cineasten und Schreiberlingen nach einem harten Arbeitstag mit viel Kunst und Niveau ein leicht verdauliches Dessert bietet:„Kaboom“ bietet viel Action, wenig Niveau, dafuer jede Menge Tempo, viel nackte Haut, und, im Gegenzug zu den ueblichen RTL2-Late-Night-Movies, immerhin etwas homo- und bi-sexuellen Content in dem College-Liebesmix… und gluecklicherweise wird die komplett bloedsinnige Story mit so viel Ironie aufbereitet, dass wir, ich muss es zugeben, eigentlich einen ziemlich vergnueglichen Abend hatten.
Alle Fotos: ASR
1. Die Crew von "Kaboom" wird im Saal gefeiert!
2. Die beiden Hauptdarstellerinnen bekommen viel Applaus...
3. ... und freuen sich!