Landtagswahl in Bayern: CSU und SPD abgestraft – Koalition aus CSU und Freien Wählern wahrscheinlich

CSU und SPD abgestraft – Koalition aus CSU und Freien Wählern wahrscheinlich

Bei der Landtagswahl in Bayern wurden die Parteien der Berliner Grossen Koalition wie erwartet deutlich abgestraft. Die CSU fährt ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950 ein und büsst ihre absolute Mehrheit im Landtag ein. Sie hatte auf rechten Stimmenfang den rechtspopulistischen Diskurs der AfD nachgeeifert, sich auf Bundesebene mit Dauerstreit in der Grossen Koalition hervorgetan und auf Landesebene etwa eine Novelle des Polizeiaufgabengesetzes auf den Weg gebracht, die für grossen Protest sorgte. Sie bleibt aber mit 36 Prozent der abgegebenen Stimmen immer noch die bei weitem stärkste Fraktion für die kommende Legislaturperiode.

Die SPD, die wegen ihrer Profillosigkeit in der Grossen Koalition kritisiert wurde, halbiert ihr Wahlergebnis im Vergleich zur letzten Landtagswahl und erhält nur noch 10 Prozent der abgegebenen Stimmen. Dadurch rutscht sie von der stärksten Oppositionspartei zur fünftstärksten Fraktion ab.

Zur zweitstärksten Fraktion und künftig wohl auch zur grössten Oppositionspartei in Bayern werden die Grünen. Sie gewinnen deutlich an Zulauf von enttäuschten WählerInnen der CSU und der SPD. Mit 18 Prozent der Stimmen verdoppeln sie ihr Wahlergebnis im Vergleich zur letzten Landtagswahl.

Die konservativen Freien Wähler gewinnen leicht an Stimmen mit 12 Prozent. Die AfD erhält aus dem Stand 10 Prozent der Stimmen und zieht in den Landtag ein. Schliesslich schafft die FDP den Wiedereinzug in den Landtag, wenn auch knapp mit 5 Prozent. Die Wahlbeteiligung stieg von 64 auf 72 Prozent.

Für eine absolute Mehrheit braucht es künftig auch in Bayern eine Koalition. Als wahrscheinlichste Option gilt eine Koalition der CSU mit den politisch nahestehenden Freien Wählern.

(mc)