Große Koalition bei Berliner Abgeordnetenhauswahl abgewählt

Große Koalition bei Berliner Abgeordnetenhauswahl abgewählt

Bei der gestrigen Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus haben die Wahlbeteiligten die Grosse Koalition aus SPD und CDU abgewählt. Nur eine Koalition von mindestens drei Parteien kann eine absolute Mehrheit im neuen Abgeordnetenhaus stellen.

Laut dem vorläufigen Ergebnis der Landeswahlleiterin vom frühen Morgen bleibt die SPD stärkste Partei mit knapp 22 Prozent der Stimmen. Die CDU bleibt zweitstärkste Partei mit knapp 18 Prozent der Stimmen. Jedoch verlieren beide Parteien der Grossen Koalition zusammengerechnet rund 12 Prozent im Vergleich zur Wahl von 2011. Sie erzielen damit ihr schlechtestes Ergebnis seit Bestehen der Bundesrepublik.

Die Linke legt im Vergleich zur letzten Wahl zu und wird drittstärkste Partei mit knapp 16 Prozent. Die Grünen verlieren prozentual an Stimmen und kommen auf rund 15 Prozent. Die AfD erhält aus dem Stand 14 Prozent der Stimmen. Die FDP, die seit der Wahl von 2011 nicht mehr im Abgeordnetenhaus vertreten war, schafft den Wiedereinzug mit knapp 7 Prozent der Stimmen. Die Piraten hingegen, die seit 2011 im Abgeordnetenhaus vertreten waren, schaffen den Wiedereinzug nicht. Die Wahlbeteiligung liegt mit rund zwei Drittel der Wahlberechtigten etwas höher als 2011.

Verschiedene Dreier-Koalitionen könnten eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus stellen. Der Regierende Bürgermeister Berlins, Michael Müller von der SPD, zeigt sich bereit für Gespräche mit allen Parteien ausser der AfD. Er bevorzugt eine Koalition, die die Grünen miteinbezieht.