Pressemitteilung vom 22.09.2019
„Wir kommen wieder, keine Frage!“ Das Aktionsbündnis Kesselbambule blickt zufrieden auf den Verlauf der Proteste des Wochenendes zurück
Stuttgarter Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten blockierten für mehr als fünf Stunden die B14 und demonstrierten ihre Vorstellung eines „autofreien“ Sonntags.
Die Landeshauptstadt Stuttgart hatte für Sonntag, den 22.09.19 einen „autofreien“ Sonntag angekündigt und die Theodor-Heuss-Straße gesperrt. Dies reichte zahlreichen Initiativen nicht. So gab es angemeldete Demonstrationen von Fuß e.V., Greenpeace Stuttgart und der Radgruppe der Naturfreunde Stuttgart, die zusammen trafen beim Picknick auf der B14 vom Bündnis Platz da! – für eine andere Mobilität.
Den Aktivistinnen und Aktivisten des Aktionsbündnisses Kesselbambule war natürlich klar, dass ihnen das nicht genug ist. Sie nutzten die Chance und besetzten einen anderen Teil der B14. Paula Bär, Pressesprecherin von Kesselbambule kommentiert: „Der öffentliche Raum und die Infrastruktur sollte den Menschen gehören, die sie täglich nutzen. Stuttgart als Epizentrum der Automobilindustrie hat viel zu lange eine den Konzernen gefällige Stadtpolitik betrieben.“
Die Aktivistinnen und Aktivisten wollten durch ihre Besetzung eine Diskussion über die Nutzung des öffentlichen Raums anstoßen. Dies sei eine grundsätzliche Frage und im Kapitalismus nicht an den Interessen der Bevölkerung orientiert.
„Uns geht es nicht um eine Vertreibung einzelner Autofahrerinnen und Autofahrer aus der Innenstadt. Es geht uns um die Produktionsverhältnisse und die Zerstörung der Umwelt durch Konzerne und die Untätigkeit der Politik. Wir fordern: System Change not Climate Change!“, so Bär weiter. Insgesamt zeigte sich das Aktionsbündnis Kesselbambule sehr zufrieden mit dem Verlauf der Proteste. Bereits die Blockaden am Freitag, aber auch die heutige Aktionen hätten gezeigt, wie notwendig massenhafter Protest und Ziviler Ungehorsam seien. Neben den Aktionen kamen die Aktivistinnen und Aktivisten immer wieder im Kesselbambule-Basis-Camp vor dem Schauspielhaus in Stuttgart zusammen. In den drei Tagen seines Bestehens fanden zahlreiche Vorträge, Workshops und Plena statt. Während der Nachtlauf und das Theaterfest anscheinend keinerlei Problem für das Ordnungsamt darstellten, wurde das Camp leider mit zahlreichen repressiven Auflagen eingeschränkt.
„Wir sind uns sicher, dass das Wochenende ein großartiger Aufschlag für eine neue ungehorsame Stuttgarter Klimabewegung war. Die hier ansässigen Profiteurinnen und Profiteure der Klimakrise können sich darauf verlassen, dass wir sie zukünftig in den Fokus nehmen werden. Für uns sind sie Teil des Problems und nicht der Lösung“, so Bär abschließend.
RDL sprach mit der Pressesprecherin von Kesselbambule.
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