Das Bankentribunal

das_bankentribunalDas Bankentribunal

(Eine Aufzeichnung aus der Berliner Volksbühne vom 9. bis 11. April 2010)

Sendetermine bei O-Ton Playback:

Teil 1: Freitag (16.4.) um 19 Uhr und Dienstag (20.4.) um 13 Uhr +++ Teil 2: Freitag (23.4.) um 19 Uhr und Dienstag (27.4.) um 13 Uhr +++ Teil 3: Freitag (30.4.) um 19 Uhr und Dienstag (04.5.) um 13 Uhr

„Unser Bankentribunal ist kein staatliches Gerichtsverfahren, kein Strafrechtsprozess, kein Zivilrechtsprozess. Aber gibt es Recht nur im staatlichen Kontext? Sind nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Konflikte und Auseinandersetzungen der Gesellschaft die Wurzeln des Rechts? Ist nicht das, was den moralischen Gesichtspunkt, den Standpunkt der Unparteilichkeit und Allgemeinheit zum Ausdruck bringt, das Fundament des Rechts? So ist dieses Tribunal ein zivilgesellschaftliches Gerichtsverfahren. Es werden Anklageschriften vorgelesen, die Argumente der Verteidigung gehört, Sachverständige und Zeugen befragt und es wird ein Urteil gesprochen. Dieses Urteil ist ein Zeichen zivilgesellschaftlichen Protests." (Attac Deutschland)

Das Bankentribunal

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Das Bankentribunal

(Eine Aufzeichnung aus der Berliner Volksbühne vom 9. bis 11. April 2010)

Sendetermine bei O-Ton Playback:

Teil 1: Freitag (16.4.) um 19 Uhr und Dienstag (20.4.) um 13 Uhr +++ Teil 2: Freitag (23.4.) um 19 Uhr und Dienstag (27.4.) um 13 Uhr +++ Teil 3: Freitag (30.4.) um 19 Uhr und Dienstag (04.5.) um 13 Uhr

„Unser Bankentribunal ist kein staatliches Gerichtsverfahren, kein Strafrechtsprozess, kein Zivilrechtsprozess. Aber gibt es Recht nur im staatlichen Kontext? Sind nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Konflikte und Auseinandersetzungen der Gesellschaft die Wurzeln des Rechts? Ist nicht das, was den moralischen Gesichtspunkt, den Standpunkt der Unparteilichkeit und Allgemeinheit zum Ausdruck bringt, das Fundament des Rechts? So ist dieses Tribunal ein zivilgesellschaftliches Gerichtsverfahren. Es werden Anklageschriften vorgelesen, die Argumente der Verteidigung gehört, Sachverständige und Zeugen befragt und es wird ein Urteil gesprochen. Dieses Urteil ist ein Zeichen zivilgesellschaftlichen Protests." (Attac Deutschland)

"Worüber wird geurteilt? Über die aktuelle beispiellose Finanz- und Wirtschaftskrise, die allenfalls mit der Finanz- und Wirtschaftskrise vor 80 Jahren vergleichbar ist. Über die Dynamik einer kapitalistischen Wirtschaft, die sich in drei Dimensionen als destruktiv erwiesen hat: das Kreditschöpfungspotential des Bankensystems hat sich aus der realwirtschaftlichen Verankerung gerissen. Der gesellschaftliche Wohlstand hat das Naturvermögen, die Sparbüchse des Planeten zum Nulltarif verschlissen. Das wirtschaftliche Wachstum ist immer mehr ungleich verteilt und hat den gesellschaftlichen Zusammenhalt gesprengt." (Attac Deutschland)

Weitere Informationenen:

www.attac.de/aktuell/krisen/bankentribunal 
 
Vom 9. bis 11. April 2010 führte Attac Deutschland in Zusammenarbeit mit der Berliner Volksbühne ein öffentliches Tribunal durch, das die Ursachen des Finanzcrashs, die Beugung der Demokratie durch fragwürdige Rettungsmaßnahmen und die fahrlässige Vorbereitung neuer Krisen öffentlichkeitswirksam beleuchten sollte.

Das Tribunal begann am 9. April mit einer Eröffnungsrede von Wolfgang Lieb, einer Lesung der Volksbühne zum Thema Banken und Beiträgen der Kabarettisten Urban Priol und Georg Schramm.

Das eigentliche Tribunal fand dann am 10. April statt: beginnend am Morgen mit der Anklageerhebung. Es folgten mehrere Blöcke der Beweisaufnahme und am Abend die Schlussplädoyers.

Die Urteilsverkündung fand am 11. April statt. Im Anschluss gab es ein „Forum der Alternativen", in dem konkrete Vorschläge zur Transformation des Finanzsektors diskutiert und Perspektiven zur Weiterarbeit entwickelt wurden.

Als Zeugen traten Journalisten, Gutachter, Banker, NGO-Vertreter etc. und Betroffene der Krisenfolgen auf. Als Richter fungierten Intellektuelle und Vertreter einer kritischen Zivilgesellschaft.

Angeklagt wurden sowohl politische Entscheidungsträger als auch Bank-Manager - und nicht zuletzt Komplizen aus Bankenaufsicht, Wirtschaftsprüfungsunternehmen und Rating-Agenturen.

Dem Tribunal ging es nicht in erster Linie darum, individuelle Schuldige dingfest zu machen oder gar Sündenböcke ins Rampenlicht zu stellen, sondern darum, die systemischen Ursachen der Krise einem breiten Publikum in spannender Form anschaulich zu machen und zu weitergehenden Fragen und Einmischungen anzuregen.