Trotz hoher, wenn auch kurzfristig etwas heruntergedrückter Inflation hat Recep Tayyip Erdogan die Wahl im Frühsommer wieder gewonnen und das System Erdogan oder der Erdoganismus wird immer mehr zu einer Dauererscheinung in der Türkei. Aber was macht diese Form des Autoritarismus aus? Radio Dreyeckland fragte den türkischen Ökonomen und Journalisten Ahmet Insel. Insel war auch einer der Mitorganisator*innen einer Kampagne bei der sich Türk*innen privat aber öffentlich für den Völkermord an der armenischen Minderheit entschuldigt haben. Er hat auch den gewaltsamen Umgang mit der kurdischen Frage deutlich kritisiert. Für beides braucht man in der Türkei eine Menge Zivilcourage. Zum Thema hat er zuletzt gemeinsam mit Pierre-Yves Hénin das Buch "Le National-Capitalisme Autoritaire, une menace pour la démocratie" (Der autoritäre Nationalkapitalismus, eine Bedrohung für die Demokratie), Paris 2021, veröffentlicht.
jk