Seit Monaten verteidigt eine kurdische Miliz mit Hilfe der US-Luftwaffe die Stadt Kobanê an der syrisch-türkischen Grenze gegen die Kämpfer des Islamischen Staates (IS). Am vergangenen Wochenende haben mehrere Selbstmordattentäter und andere Kämpfer des IS nun auch vom türkischen Territorium aus einen Überraschungsangriff auf Kobanê ausgeführt. Der Hügel, von dem aus die Medien Kobanê lange Zeit beäugt haben, ist mittlerweile aus Sicherheitsgründen geräumt worden, ebenso zwei Dörfer in der Gegend, in denen nach Angaben von ehemaligen Bewohnern nun Leute vom IS sitzen. Eine Ablösung der wenigen in Kobanê stationierten nordirakischen Peschmerga konnte Kobanê wegen schwer nachvollziehbarer Witterungsprobleme nicht erreichen. Insgesamt erscheinen die kurdischen Bericht über den Angriff von türkischer Seite sehr konsistent und decken sich zumindest teilweise mit Video Aufnahmen, die Kämpfe an den Silos direkt an der Grenze zeigen. Trotzdem geht der "Friedensprozess" weiter und das wird von der Türkei so verstanden, dass die kurdische Seite auch nicht wegen Kobanê demonstrieren sollte. Zu den Angriffen und dem "Friedensprozess" sprach Radio Dreyeckland mit Can Cicek vom kurdischen Verein Civaka Azad.