Nicht nur das Ende des zweiten Weltkriegs jährt sich dieses Jahr zum 80. mal. Auch ist es 80 Jahre her, dass zuletzt eine Bahnverbindung zwischen Freiburg und dem elsässischen Colmar bestand. Die Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Breisach wurde im April 1945 gesprengt und seither nicht wieder aufgebaut. Auf der deutschen Rheinseite endet die Zugstrecke in Breisach. Das soll sich zwar perspektivisch ändern. Bis wieder Züge von Freiburg über den Rhein nach Colmar rollen, wird es jedoch noch etliche Jahre dauern. Die historische Brücke sowie die der geplante Neubau sind Ausgangspunkt des deutsch-französischen Geschichtsprojekts „Brücke für die Zukunft / Pont pour l’avenir“, das vom Blauen Haus in Breisach initiiert wurde und von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ gefördert wird. Das Blaue Haus in Breisach ist Gedenk und Bildungsstätte für die Juden am Oberrhein. Über das Projekt „Brücke für die Zukunft / Pont pour l’avenir“ habe ich mit Dr. Gabriele Valeska Wilczek, einer der beiden Projektleiterinnen, gesprochen. Die frühere Eisenbahnbrücke in Breisach ist auch deshalb ein historisch wichtiger Ort, weil über diese die Juden und Jüdinnen aus Baden und der Saarpfalz nach Gurs deportiert wurden.
Das Gespräch wurde im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung Biografien im Kulturzentrum Art’Rhena am 2. April geführt. Weitere Infos über das Projekt gibt es hier: https://brueckefuerdiezukunft.de/.