LFK sieht Zukunft von RDL im Internet: Die Freien Radios müssen JETZT auf DAB+

Die Freien Radios müssen JETZT auf DAB+

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Das neue Landesmediengesetz zementiert die Ungleichbehandlung der zehn Freien Radios und vier Lernradios in Baden-Württemberg gegenüber den privatkommerziellen Sendern. Das Gesetz räumt bundes- und landesweit verbreiteten Sendern, die schon auf DAB+ sind, auch bei der weiteren

Frequenzvergabe einen Vorrang ein und verschlechtert so unsere Chancen auf DAB+Frequenzen noch einmal. Alle Rundfunkanbieter sind hierzulande auf DAB+ bis auf die 10 Freien Radios und die Lernradios. Seit Jahren fordern wir eine Gleichbehandlung mit den Privatkommerziellen. Diese erhalten pro Sender jährlich 40.000 € aus den Rundfunkbeiträgen für ihr Digitalradio. Die Kapazitäten für regionale oder landesweite DAB-Kanäle sind im Äther vorhanden. Unseren Hörer:innen können wir dennoch keine Antwort auf die häufig gestellte Frage geben, wann wir auf DAB zu hören sein werden.

Radio Dreyeckland wurde 2022 zusammen mit anderen freien Radios aus Baden-Württemberg im Sinne des neuen Medienstaatsvertrags als 'Public Value' anerkannt. Zudem wurde generell der Beitrag von nichtkommerziellen Radios zur Angebots- und Meinungsvielfalt im Bundesgebiet gewürdigt. Für uns als Public-Value-Angebot sieht der Medienstaatsvertrag damit eine leichtere Auffindbarkeit vor. Dieser Würdigung muss die Politik nun Taten folgen lassen.
Selbst in Bayern und Sachsen sind die freien Radios mittlerweile auf DAB+ zu hören. In dem Bundesland in dem die freien Radios entstanden sind, wird uns 12 Jahre nach dem die Landesregierung grün geführt wird, immer noch die gleichberechtigte Teilhabe an der aktuellen Verbreitungstechnik verwehrt und der Medienvielfalt so ein Bärendienst erwiesen. Das ist ein medienpolitischer Skandal, der sofort beendet werden muss.

Das Digitalradio DAB+ würde für uns endlich einen störungsfreien Empfang bieten und eine Ausweitung des Sendegebiets. Die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) vermittelt aktuell aber den Eindruck unsere Zukunft im Internet zu sehen. Im Gegensatz zu über das Handynetz laufenden Technologien ist bei DAB+ garantiert, dass der Radioempfang frei, anonym und kostenlos ist.

Internetradio klingt viel schlechter als DAB+, ist abhängig von der Internetverbindung und zudem nicht anonym. Daten über die Hörgewohnheiten fließen an den Provider.

Den Freien Radios muss durch eine finanzielle Gleichstellung mit den privatkommerziellen Sendern endlich der Weg zu einem eigenen DAB+ Multiplex ermöglicht werden! Wir fordern konkret den Aufbau der DAB+ Infrastruktur für die Freien Radios 2023 und den Start der DAB+ Verbreitung 2024.