Die Hälfte der Frauen in ärmeren Ländern kann nicht über ihren Körper entscheiden

Die Hälfte der Frauen in ärmeren Ländern kann nicht über ihren Körper entscheiden

Nach einer Untersuchung in 57 Ländern kommt der Weltbevölkerungsbericht der UNO zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der Frauen in wichtigen Fragen nicht über ihren Körper entscheiden können. Sie können nicht selbständig entscheiden mit wem sie Sex haben und ob sie Verhütungsmittel benutzen. Viele werden bereits als Kinder zwangsverheiratet oder müssen demütigende Jungfräulichkeitstests über sich ergehen lassen oder sie werden Opfer von Genitalverstümmelungen. Besonders betroffen sind Frauen in Süd- und Zentralasien und in Staaten südlich der Sahara. Genannt werden insbesondere die Staaten Niger, Mali und der Senegal.

 

Die für den Bericht verantwortliche gelernte Kinderärztin und Epidemiologin, Natalia Kamen meint, dass sich die Lage der Frauen durch die Corona-Krise weiter verschlechtert habe. „Was vorher schlecht war ist jetzt schlechter. Die sexuelle Gewalt gegen Frauen ist mit der Covid-19-Pandemie gestiegen, es gibt mehr ungewollte Schwangerschaften und neue Hindernisse beim Zugang zu Gesundheitseinrichtungen durch den Wegfall von Jobs und Bildungsangeboten.“