Gegen Unmenschlichkeit in der Administrativhaft - Solidaritätskundgebung in Basel: Durststreik und erneuter Hungerstreik im Basler Abschiebegefängnis

Durststreik und erneuter Hungerstreik im Basler Abschiebegefängnis

Im Abschiebegefängnis Bässlergut traten Abschiebehäftlinge seit November 2024 bereits dreimal in den Hungerstreik, um gegen lange Inhaftierung, unzureichende Nahrungs- und medizinische Versorgung, Schikanen durch die Wachen und Isolationshaft zu protestieren. Nun hat ein neuer Hungerstreik begonnen und eine Person ist sogar in Durststreik getreten, wie die Initiative "3 Rosen gegen Grenzen" berichtet. Wir dokumentieren deren Pressemitteilung vom 3. Mai 2025.

"Seit dem 30.4.25 sind 9 Gefangene im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut wieder in den Hungerstreik getreten. Am Freitag, den 2.5.25 ist Sid Ali Boujded nebst dem Hungerstreik auch in den Durststreik getreten. !
Uns wurde von einem Arzt mitgeteilt, dass nach 2-3 Tagen ohne Flüssigkeit ein Nierenversagen eintreten kann und danach ein Multiorganversagen folgt, das zum Tode führt. Zusätzlich leidet Sid Ali an Morbus Crohn was seinen nahenden Tod noch weiter beschleunigt.

Es ist der vierte (!!!) Hungerstreik im Bässlergut in den letzten paar Monaten. Die streikenden machen wiederholt auf die unmenschlichen Bedingungen des Gefängnisses und Asylsystems aufmerksam. Sie weigern sich weiter einer „faschistischen und rassistischen Behandlung durch Verwaltung und Wachen“ ausgesetzt zu sein und greifen dafür zu den letzten verbliebenen Mitteln, die sie noch haben.

Ausschaffungshaft ist Teil eines Rassistischen Systems, das Menschen entrechtet und einsperrt, weil sie nicht die richtigen Papiere haben. Und wenn hier und jetzt eine Person durch die Gefängnisleitung mutwillig dem Tod überlassen wird, ist dies Mord und darüber MUSS in den Medien berichtet werden."

Für den 24. Mai um 12 Uhr am Barfüsserplatz in Basel wird zu einer Kundgebung in Solidarität mit den protestierenden Geflüchteten aufgerufen (der Termin wurde schon vor Beginn des aktuellen Hunger- und Durststreiks bekanntgegeben, durch den womöglich zusätzliche, frühere Solidaritätskundgebungen notwendig werden).