Behörden und Medien schweigen zehn Tage: Ein Todesopfer nach mutmaßlichem rassistischem Brandanschlag in Berlin-Pankow

Ein Todesopfer nach mutmaßlichem rassistischem Brandanschlag in Berlin-Pankow

Yazi Almiah ist am 10. Februar auf der Intensivstation der Berliner Charité gestorben. Sie war mit ihrer Familie aus Syrien geflohen und hinterlässt sechs Kinder, das älteste 17 Jahre alt, und ihren Ehemann. In dem Haus in Berlin-Pankow, in dem insgesamt 44 Personen - die Familie sowie weitere Geflüchtete - lebten, war in der Nacht vom 25. auf den 26. Januar ein Feuer ausgebrochen. Es scheint offensichtlich, dass es sich um einen Brandanschlag handelte, so z. B. die Berliner Zeitung. Angesichts der Tatsache, dass das Haus ausschließlich von geflüchteten Menschen bewohnt war, liegt ein rassistisches Tatmotiv nahe. Die Berliner Zeitung berichtete, dass die Bewohner*innen "durch Feuer und Rauch" in ihren Wohnungen eingeschlossen gewesen seien. Laut verschiedenen Berichten hatte der*die unbekannte Täter*in offenbar zudem einen Ausgang versperrt, sodass die Bewohner*innen an der Flucht gehindert waren. In den Medienberichten über den Brand ist von zwei Schwerverletzten durch Rauchgasvergiftung die Rede. Dass die 43-jährige Yazi Almiah, genannt Umm Hani, bereits vor zehn Tagen gestorben ist, wurde am nur durch Berichte in den sozialen Medien in größeren Kreisen bekannt; es gab bis dahin keinerlei Meldungen von Polizei oder anderen Behörden oder Medien. Erst heute nun hat die Polizei den Tod von Yazi Almiah bestätigt und es gibt erste Medienberichte dazu, z. B. im Tagesspiegel. Die Familie von Yazi Almiah muss laut Berichten auf twitter noch immer in der vom Brand beschädigten Wohnung leben, in der sie den Anschlag erlitten. Die Bezirksverwaltung soll der nunmehr siebenköpfigen Familie lediglich eine Zweizimmerwohnung angeboten haben. 

(JW)