Parteitagsbeschluss der Linken zur "Jerusalemer Erklärung": "Ein Zeichen der Öffnung gegenüber antisemitischen Positionen"

"Ein Zeichen der Öffnung gegenüber antisemitischen Positionen"

Antiisrael-Demo 2014

Antisemitismus oder legitime Kritik an Isreal? Nach der "Jerusalemer Erklärung" lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten.
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Chris Grabert, Flickr, 2014

Für ihren Parteitagsbeschluss, sich der „Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus“ anzuschließen wurde die Linkspartei scharf kritisiert. Die Jerusalemer Erklärung wurde 2021 als Gegenposition zur Arbeitsdefinition der IHRA – der International Holocaust Remembrance Association – verabschiedet. Kritiker*innen sehen in ihr eine politische Verteidigung sogenannter Israelkritik und der BDS-Kampagne, der Boycottbewegung gegen den jüdischen Staat. Unterstützer*innen der „Jerusalemer Erklärung“ wiederum kritisieren eine Instrumentalisierung der IHRA-Definition. Mit ihr lasse sich Kritik an Israel pauschal als antisemitisch delegitimieren. Über den Streit um diese konkurrierenden Antisemitismusdefinitionen konnte radio dreyeckland zunächst mit Lars Rensmann sprechen. Lars Rensmann ist Antisemitismusforscher und Lehrstuhlinhaber an der Uni Passau. Unter anderem hat er eine kritische Analyse der „Jerusalemer Erklärung“ für die Amadeo-Antonio-Stiftung veröffentlicht.