Am gestrigen Donnerstag haben in der bulgarischen Hauptstadt Sofia erneut mehrere Tausend Menschen gegen die Regierung protestiert. Den achten Tag in Folge forderten die Demonstrant*innen den Rücktritt von Ministerpräsident Boiko Borissow. Auslöser für die Proteste war eine Razzia am Amtssitz den Präsidenten. Dabei wurden ein Anti-Korruptionsbeauftragter sowie ein Sicherheitsberater von Präsident Rumen Radew vorläufig festgenommen und ihre Büros durchsucht.
In der Razzia sehen viele der Demonstrant*innen einen Versuch, die Kritik von Präsident Radew zu delegitimieren. Radew hatte der Regierung wiederholt Korruption und „mafiöses“ Gebahren vorgeworfen. Bulgarien gilt als das EU-Land mit dem größten Korruptions-Problem. Die Proteste verliefen bis auf wenige Zusammenstöße mit der Polizei bislang friedlich.