Am Donnerstag haben bewaffnete Polizisten den Amtssitz des bulgarischen Präsidenten Rumen Radew durchsucht. Es soll sich um Ermittlungen gegen zwei Mitarbeiter des Präsidenten handeln. Der eine soll einen dubiosen Kontakt zwischen Radew und einem Geschäftsmann vermittelt haben, der andere soll Verschlusssachen des Geheimdienstes an die Öffentlichkeit gegeben haben. Gegen die Durchsuchung demonstrierten in der Hauptstadt Sofia zwischen 2000 und 3000 Menschen mit bulgarischen Fahnen und Wappen. Die Demonstrant*innen vermuten ein Komplott des Regierung von Boiko Borissow gegen den Präsidenten. Radew hielt selbst eine kurze Rede auf der Demonstration, in der er dazu aufrief, die „Mafia“ aus der Regierung und der Staatsanwaltschaft zu vertreiben. Radew, der von den oppositionellen Sozialisten unterstützt wird, wirft der konservativen Regierung von Boiko Borissow Nähe zu Oligarchen vor. Die Gegnerschaft zwischen Radew und Borissow währt bereits über einige Jahre. Dabei vertritt Radew insbesondere eine Annäherung Bulgariens an die Politik von Wladimir Putin.