Es droht ein Zweiklassenhochschulsystem auf europäischer Ebene

Es droht ein Zweiklassenhochschulsystem auf europäischer Ebene

Heute und am Freitag treffen sich die Wissenschaftsministerinnen und -minister der 48 Unterzeichnerstaaten der Bologna-Erklärung in Paris zur neunten Bologna-Folge-Konferenz treffen – 20 Jahre nachdem am selben Ort Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien in der Sorbonne-Erklärung den Startschuss für die Schaffung eines europäischen Hochschulraums gegeben hatten. Eva Cruse vom fzs sieht vor allem die sozialen Defizite der Europäischen Hochschulpolitik. Z. B. stagniert der Anteil von Studierenden ohne akademischen Elternhaus in Deutschland auf dem niedrigen Stand vor 10 Jahren. Stattdessen geht die Entwicklung in Richtung Exzelellenzinitiativen, die Hochschulen in ohnehin wohlhabenden Regionen bevorzugen, was es ihnen leichter fällt, die Voraussetzungen zu erfüllen. fzs steht für freier zusammenschluss von student*nnenschaften (fzs) und ist der Dachverband von Studierendenvertretungen in Deutschland. Er ist Mitglied der European Students’ Union (ESU), der europäischen Dachorganisation der Studierendenvertretungen, die als beratendes Mitglied im Bologna-Prozess mitwirkt. Aber offenbar wäre es besser, wenn die Stimme der Studierenden mehr gehört würde - 50 Jahre nach 68 wird's allmählich ein wenig Zeit damit oder befindet sich Europa etwa auf dem geistigen Marsch in die 50-ziger Jahre?