Bei der gestrigen Sitzung des EU-Rats haben sich die Innenminister der Mitgliedstaaten auf eine gemeinsame Liste von sogenannten sicheren Herkunftsstaaten geeinigt. Diese Liste dient dazu, Asylanträge aus diesen Staaten pauschal als unbegründet zu beachten und mit weniger Sorgfalt zu prüfen. Dazu sollen die gesamten Westbalkan-Länder zählen. In Deutschland galten bislang nur Serbien und Mazedonien als sichere Herkunftstaaten, und das unter scharfer Kritik von Menschenrechtsorganisationen wegen der Diskriminierung von Minderheiten. Auch die Türkei stand als möglicher sicherer Herkunftsstaat im Raum, wurde jedoch wegen der aktuellen Lage der KurdInnen doch nicht hinzugefügt.
Die EU-Mitgliedstaaten einigten sich ausserdem prinzipiell auf die Umsiedlung von 160.000 Flüchtlinge, die derzeit nach den Dublin-Regeln in den überforderten Staaten Italien und Griechenland verharren. Jedoch fand sich für das von Deutschland unterstützte Quotensystem zur Verteilung der Flüchtlinge kein Konsens.