Feuer zerstört große Teile eines Flüchtlingslagers auf Lesbos

Feuer zerstört große Teile eines Flüchtlingslagers auf Lesbos

Auf griechischen Insel Lesbos ist es am Montag Abend zu einem Brand in einem Flüchtlingslager gekommen, der große Teile der Unterkünfte zerstört hat. Nach ersten Berichten sind rund 400 Menschen dadurch vorläufig obdachlos geworden, 3000 bis 4000 mussten das Camp vorläufig verlassen, darunter auch ca. 100 Minderjährige.

Die Feuerwehr brachte den Brand noch am Abend unter Kontrolle, konnte aber die Zerstörung von rund 40 bis 50 Zelten nicht verhindern.

Der Grund für den Brand ist nach wie vor unklar. Einige griechische Medien sprechen von Auseinandersetzungen zwischen den BewohnerInnen. Andere weisen darauf hin, dass das Feuer ausgebrochen sei, nachdem die Polizei die Protestfahrt von rund 300 MigrantInnen in die Inselhauptstadt verboten hatte. Gerüchte über geplante Abschiebungen in die Türkei hätten zu den Protesten geführt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

Das Lager in Moria ist seit Monaten notorisch überfüllt. Mit rund 13.000 BewohnerInnen ist es eines der größten des Landes, obwohl es nur auf 8000 Menschen ausgelegt ist. Der sogenannte Hotspot war in der Vergangenheit immer wieder wegen miserabler Zustände in die Kritik geraten. Die Situation wird auch von Rechtsradikalen ausgenutzt, die wiederholt auf Lesbos gegen die Flüchtlinge demonstriert haben.