Flüchtlinge demonstrieren auf Lesbos

Flüchtlinge demonstrieren auf Lesbos

Am Montag und Dienstag haben Menschen aus dem überfüllten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos gegen die Asylpolitik der neuen griechischen Regierung demonstriert. Insbesondere am Montag kam es dabei auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die eigentlich nicht zur dauerhaften Unterbringung von Flüchtlingen gedachten Lager auf den griechischen Inseln sind völlig überfüllt. Die Zustände sind insbesondere für Frauen und Kinder schier unerträglich. Siehe den Bericht auf der Webseite von Radio Dreyeckland vom Dienstag.

 

Auslöser für den Protest war indessen die härtere Asylpolitik der konservativen Regierung von Kyriakos Mitsotakis. Einerseits sollen Flüchtlinge bereits durch Sperren im Meer aufgehalten werden, andererseits werden Neuankömmlinge für bis zu 25 Tage eingesperrt. In einem Schnellverfahren wird geprüft, ob sie Anrecht auf Asyl haben könnten. Geht es positiv aus, kommen sie bald auf das griechische Festland, wenn nicht werden sie sofort in die Türkei zurückgeschoben. Das Schnellverfahren ist hoch umstritten. Trotzdem haben die Flüchtlinge, die schon Monate oder gar Jahre auf Lesbos festsitzen den Eindruck, dass sich nun alles am die Neuankömmlinge dreht und ihre Verfahren noch länger dauern werden.

 

Flüchtlinge riefen „Stoppt die Abschiebungen!“ und „Freiheit! Freiheit!“ Eine andere Parole richtete sich direkt an die Bewohner*innen von Lesbos: „Leute von Lesbos, es tut uns Leid!“ Auf Lesbos kommt auf 4 Einwohner*innen bereits ein Flüchtling.