Frankreich: Grosse Mobilisierung gegen die Arbeitsrechtsreform erwartet

Frankreich: Grosse Mobilisierung gegen die Arbeitsrechtsreform erwartet

Am heutigen Donnerstag wird das Höhepunkt der gewerkschaftlichen Mobilisierung gegen die geplante Arbeitsrechtsreform in Frankreich mit einem Streiktag und Demonstrationen erwartet. Eine erste grosse Mobilisierung mit hunderttausenden Demonstrierenden hatte es am 9. März gegeben, nachdem ein ursprünglich sehr unternehmensfreundlicher Gesetzentwurf bekannt wurde. Darauf wurden die strittigsten Punkte im überarbeiteten Vorschlag zurückgezogen beziehungsweise aufgeweicht, sodass der zweitgrösste Gewerkschaftsverband verkündete, er könne das Vorhaben nun unterstützen.

Trotzdem rufen die meisten Gewerkschaftsverbänden weiterhin zum Protest auf. Sie kritisieren unter anderem die Erleichterung von Entlassungen, den Wegfall von gesetzlichen Mindestabfindungen und weichere Regeln für die Arbeitszeit.

Am vergangenen Donnerstag hatten Zehntausende Oberschüler und Studierende gegen die Arbeitsrechtsreform protestiert und ihre Bildungseinrichtungen blockiert. Seitdem wächst die Kritik an der Gewalt von Bereitschaftspolizisten und von maskierten Zivilpolizisten gegen Jugendlichen. Beweismaterial und Zeugenberichte häufen sich, wonach mehrere Oberschüler, die entweder protestierten oder Videos aufnahmen, von Polizisten gewaltsam angegriffen und zur Löschung des Beweismaterials gezwungen wurden. Das Innenministerium leitete in mindestens einem Fall eine Ermittlung über das Vorgehen der Polizisten ein.