Französisches Überseegebiet Guyana nimmt keine Asylanträge mehr an

Französisches Überseegebiet Guyana nimmt keine Asylanträge mehr an

Die staatliche Behörde im französischen Überseegebiet Guyana registriert seit Ende August keine Asylanträge mehr. Französische Menschenrechtsorganisationen und Kollektive für Asyl- und Ausländerrecht kritisieren in einem Schreiben von dieser Woche, dass die Präfektur, die den Zentralstaat auf dem Überseegebiet vertritt, AsylbewerberInnen seit dem 22. August nicht mehr registriert. Damit verstösst sie gegen die französische Verfassung und das Völkerrecht. Frankreich hatte darüber hinaus am 19. September eine Erklärung der Vereinten Nationen unterzeichnet, wonach es sich zum Schutz der Flüchtlinge und Migrantinnen bekennt.

Erst durch Gerichtsverfahren konnten ein Dutzend Schutzsuchende ihr Recht erkämpfen, einen Asylantrag in Französisch-Guayana zu stellen. Doch es sind schätzungsweise Hunderte Menschen, den die Präfektur dieses Recht verwehrte. Die Präfektur zwingt sie damit in die Illegalität und sie können erst dann einen Asylantrag stellen, wenn sie in Abschiebehaft genommen werden. Dort sind wegen der Schnellverfahren die Chancen auf Asyl niedriger.

Französisch-Guyana grenzt an Brasilien und Suriname. In den vergangenen Jahren stiegen die Zahlen der neu ankommenden AsylbewerberInnen auf diesem Überseegebiet. Vor allem Menschen aus dem Inselstaat Haiti beantragen dort Asyl.