Französisch-Guyana: Vereinbarung mit dem Staat beendet den Generalstreik

Vereinbarung mit dem Staat beendet den Generalstreik

Der Generalstreik im Überseegebiet Französisch-Guyana ist am Freitag beendet worden. Vertreterinnen des Protestkollektivs "Pou la Gwyann Dékolé" – das heisst in etwa "Retten wir Guyana" –, des Staates und gewählte Politiker Guyanas hatten am selben Tag eine Vereinbarung unterzeichnet.

In der sogenannten "Guyana-Vereinbarung" verpflichtet sich der französische Staat, zusätzliche 2 Milliarden Euro für Guyana auszugeben. Diese Summe addiert sich mit dem Notfallplan von einer Milliarde Euro, der Anfang April bereits vereinbart wurde.

Bei diesen Summen kommt der Staat der Forderung der Protestierenden schliesslich nach. Allerdings fehlen in der Vereinbarung konkrete Zeitangaben darüber, bis wann der Staat die Freigabe der Gelder prüfen soll. Der Staat verpflichtet sich ausserdem dazu, kostenlos 400.000 Hektar Land an indigenen Völkern sowie 250.000 Hektar Land an die Region Guyana zu übergeben. Schliesslich erreichte das Kollektiv, dass es keine strafrechtliche Verfolgung gegen "die UnterzeichnerInnen" geben werde.

Der Generalstreik dauerte rund ein Monat und wurde begleitet von weiteren Protestaktionen wie Strassenblockaden und der kurzen Besetzung des Weltraumflughafens in Kourou. Die Protestierenden forderten Gelder des französischen Staates für die Kriminalitätsbekämpfung, die Erschliessung von Gemeinden mit Wasser und Strom, das Gesundheitswesen und das Schulsystem. Ausserdem forderten sie eine bessere Anerkennung der indigenen Völker. Wegen Warenmängel sank zuletzt die Unterstützung der Bevölkerung für den Generalstreik und die Blockaden.

Der Sprecher des sogenannten "Kollektivs der 500 Brüder", das sich vor allem gegen die Kriminalität richtet und vermummt demonstriert, kündigte jedoch weitere Proteste gleich zum Amtsantritt des künftigen Präsidenten. Er forderte fünf weitere Milliarden Euro für Guyana.

(mc)