Der deutsche Flughafenbetreiber Fraport fordert vom griechischen Staat Schadenersatz für den schlechten Zustand der im April übernommenen Flughäfen. Diese seien laut Angaben von Fraport in weitaus schlechterem Zustand als zunächst angenommen. Insgesamt belaufen sich die Forderungen auf 70 Millionen Euro.
Bei den Mängeln handelt es sich nach Medieninformationen unter anderem um ausgebrannte Glühbirnen, fehlende Feuerlöscher und kaputte Türen. Dies sei in einem Mängelbericht vom Juni festgestellt worden.
Die Schadenersatzforderung von 70 Millionen wäre eine schwer zu erfüllende Forderung für das Land, das derzeit beispielsweise 30 Millionen Euro durch die Kürzung von Heizkostenzuschüssen für arme Familien einsparen will. Kritik an Fraport gibt es in Griechenland ohnehin schon länger. Zuletzt beklagte etwa Verkehrsminister Christos Spirtzis, Fraport betreibe die privatisierten Flughäfen keinesfalls besser als zuvor der griechische Staat.
Die insgesamt 14 Flughäfen waren damals im Rahmen einer massiven Privatisierungswelle zum Verkauf angeboten worden, zu der Griechenland im Rahmen der Schuldenkrise verpflichtet worden war. Das deutsche Unternehmen Fraport profitiert von den politischen Vorgaben, die maßgeblich von der deutschen Regierung mitverhandelt wurden.