Freiburg: Eröffnung der bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle

Freiburg: Eröffnung der bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle

Am Samstag, den 5. September zogen 100 Menschen in der bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge (kurz BEA) in Freiburg ein, am Sonntag waren weitere 250 erwartet. Das Regierungspräsidium Freiburg sprach von einer Maximalbelegung von 900 Personen. In der ebenfalls neuen BEA Sasbachwalden sollten sofort 500 Personen und in Donaueschingen weitere 300 Personen untergebracht werden, so Regierungspräsidentin Schäfer.

Einen Tag vor Belegung der BEA machten die Unabhängigen Listen Druck auf Oberbürgermeister Dieter Salomon, gegebene Zusagen einzuhalten. Sie bemängelten insbesondere, dass bei den Tragluftzelten keine Gewähr für besondere Bereiche zum Schutz von Frauen vorgesehen sei. Dies sei notwendig, "weil davon auszugehen ist, dass viele von ihnen im Krieg und auf der Flucht Opfer sexualisierter Gewalt wurden." Zugleich kritisieren sie, dass in der BEA unter anderem "Mangel an Privatsphäre, Gefahr von Krankheitsübertragungen, räumliche Enge in den Hallen" herrschen. Sie forderten die dringende Prüfung einer vorzeitigen Auflösung der Polizeiakademie, damit die Geflüchteten in den teilweise bereits leerstehenden Gebäuden untergebracht werden, statt in Tragluftzelten nebenan.

Inzwischen sind die Kapazitäten des Regierungspräsidiums Freiburgs von der Solidaritätswelle der Bevölkerung überfordert, sodass voraussichtlich eine Woche lang keine Spenden mehr angenommen werden. Die Lager seien voll und das gespendete Material müsse erst gesichtet werden. Das Regierungspräsidium bedankte sich für die Spendenbereitschaft und verwies für kommende Spenden auf weitere Hilfsorganisationen.