Freiburger Monopoly 5: Wer will schon zur FSB …....?

Freiburger Monopoly 5: Wer will schon zur FSB …....?

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Knopfhäusle-Tafelladen
Denkmalgeschütze Knopfhäuslesiedlung-Rechts:Neubau FSB -Tafelladen Foto:rdl/kmm(cc) by-sa
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Keine (all rights reserved)

Ca. 40 Mietparteien, sowohl aus der denkmalgeschützten nahen Knopfhäusle Siedlung am Alten Messplatz, aus zumindest teilsanierten Wohnungen in Kappel und Ebnet /Schwarzwaldstr. und Heinrich v. Gaylingstsr, aber auch aus den denkmalgeschützen ehemaligen Forstarbeiterhäusern in Günterstal (12 Wohnungen) waren am Mittwochabend in den Nebenraum des Schützen in der Wiehre gekommen. Die dritte der von der WIM (Wohnen ist Menschenrecht) organisierten Veranstaltungen für städtische Mieterinnen, deren Übergang an die 100 % Tochter Stadt Tochter FSB die grünschwarze Stadtspitze wünscht, war die bisher best besuchte.

Die Erfahrungen mit dem städtischen Liegenschaftsamt (ALW) sind ganz unterschiedlich:

  • ähnlich katastrophale Vernachlässigung der Vermieterpflichten auf Instandhaltung und -setzung wie in der Beurbarung scheint in der Anfang der 1970 er teilsanierten Knopfhäuslesiedlung am Alten Messplatz vorzuliegen. Das dortige leerstehen lassen von neun Wohnungen erklärt Liegenschaftsamtchef Stadtdirektor Meier damit, dass in dieser Siedlung eine Instandsetzung 50.000 € proo Wohnung kosten würde (bei ca. 50 qm). Da sei es besser für 10.000€ an anderen Standorten Instandsetzungen vorzunehmen !!?????.
  • die Wohnungen in Ebnet und Kappel.wurden zwar zumindest teilweise saniert. Aber nur um den Preis der Bedienung von Freiburger Immobilien Haien wie Sauer ! Ob wirklich alle Verkaufserlöse in die aufwändige – auch energetische Sanierung – flossen? Die Nachsanierungsmieten, die nach dem Beschluss des Gemeinderates -wie alle Wohnungen der Stadt und FSB ausserhalb der öffentlichen Förderung - immer an das Neuvermietungsniveau des Mietspiegels anzupassen sind, erhöhen sich darum auch im 2 Jahresrhytmus dafür auch beständig und kräftig zugleich: 1 €/qm zum 1.6.2012 steht z.B. in Kappel an. Dem Vernehmen nach für die aktuellen Mieter kaum noch erbringbar. Auch in Ebnet absehbar nach der Sanierung nicht bzw. kaum.

  • Die Befürchtungen in den ehemaligen, 1921 erbauten Forstarbeiterhäusern in Günterstal gehen in eine andere Richtung. Zwar sind die Erfahrungen mit dem Liegenschaftsamt nicht überwiegend negativ. Allerdings besteht auch hier ein Sanierungsstau, den das ALW in der zweiten Jahreshäfte 2012 eigentlich erfassen wollte. Die Erfahrung mit dem Umgang der FSB mit ihren Wohnungen in Haslach – z.B. Gartenstadt – vor Augen, stellt sich die Frage, ob auch hier die FSB genauso agieren wird oder z.B. nach verdichtet aber nicht saniert. Die Antwort des FSB Chefs Klausmann war da genauso erhellend wie zuvor schon die von ALW Direktor Meier. Das liesse sich nicht absehen. Ob es wirtschaftlich sei oder nicht, wäre die Frage. Er könne jedenfalls nichts garantiert zusagen. Aber der Aufsichtsrat werde es schon richten.

Angesichts der Unterschiedlichkeit der Erfahrungen war es verblüffend, dass eigentlich sich keine Hand im Stimmungsbild für den Übergang an die FSB erhob, sondern allenfalls ein Drittel unentschieden war und der Rest dagegen.
So sicher es ist, dass der vollkreditfinanzierte Verkauf an die FSB allenfalls die Kreditlinie der Stadt – z.B. für den Rathausneubau – erhöht und die jahrzehntelangen aus Mieten erwirtschafteten Abschreibungen flöten gehen, ist die Perspektive, die der FSB-Chef zu bieten hat, keineswegs erfreulich: Nur im Umfang der aus Mieten erwirtschaftbare Instandsetzungen wird es zu keinen relevanten Abbau des angehäuften Sanierungsstau kommen. Das ist sicher!

Folglich wurde vielfältigst die Flucht der Stadt aus ihrer sozialen Verantwortung, für Menschen mit niederen Einkommen bezahlbare Wohnnungen zu erhalten, gegeissselt und das Interesse an einer stadtweiten Versammlung aller städtischen Miete noch vor der Beratung im Gemeinderat am 3.7. befürwortet

(kmm 7.6.12)

Vor-Bericht

siehe auch: