Der – angeblich ERMITTELTE - Marktwert der 942 Wohnungen, die die Stadt zu Gunsten ihres Schuldenstandes und zu Lasten ihrer Mieter in eine Tochter mit der Tochter Freiburger Stadtbau transferieren will, beläuft sich nicht auf 52,84 Millionen € sondern auf 54,44 € Mio.€.
Diese Differenz von 1,6 Mio. € ergebe sich aus einer „Fortschreibung der Wertermittlung“ lässt der Erste Bürgermeister (EBM) der Stadt Freiburg, Neideck (CDU) den Gemeinderäten am 29. Juni mitteilen.

Es ist nicht die erste „Fehl“leistung die beim Häuserdeal zu Gunsten der Banken ruchbar wird: Zunächst bezifferte das dem EBM Neideck unterstellte Liegenschaftsamt den Sanierungsstau bei

den Häusern auf über 90 Millionen €. Dann wurde zurückgerudert: angesichts bescheidenen, 1,278 Mio. € jährlich eingeplanten Instandsetzungsaufwand aus Mieten bei der FSB für diese zu übernehmenden Häuser? Plötzlich war nur noch von 60 Mio. € die Rede. Dann wieder von durchschnittlich 1065 €/je qm Wohnfläche – bei 62.267,79 qm Wohnfläche also beträchtlich mehr.

Der für Dienstag, den 3.7.12 angesetzte Grundsatzbeschluss des Gemeinderates für des grünschwarzen Bürgermeisteramtes hakt aber nicht nur an diesen Millionenschiebereien.
Bisher ist z.B. auch völlig ungeklärt, ob das Steuersparmodell der Stadt und FSB von der Oberfinanzdirektion gebilligt wird!

Der Erste Bürgermeister Neideck, dem gerade auch nach der OB Wahl 2010 die praktische Richtlinienkompetenz für den an guten Ideen armen Event- und Frühstücksoberbürgermeister, Dieter Salomon zufällt, jedenfalls kann eine lange Liste von „Millionen“differenzen in seinem Dezernat zurückblicken:

• Geldverschiebungen zu Lehmann trotz abzeichnender Lehmann-Pleite 2009

• exorbitante Kostenexplosionen bei der blauen WiWili-Brücke und der Hauptfeuerwache

• permanente Rügen der ihm unterstellen Ämter ALW und Ordnungsamt durch die Rechnungsprüfung.

• Das Liegenschaftsamt (ALW)kann nicht mal angeben, über wieviel Erbbaugrundstücke die Stadt verfügt und wie lange die Erbaurechte noch laufen

• last not least: kein Doppelhaushalt seit 2005, der nicht im jährlich zweistelligen Millionenbereich Defizite berechnet, die sich dann „zum Glück“ doch nicht einstellen, aber zuvor harte Sparmassnahmen erfordern.

Die Bürgerinnen Freiburgs „leisten“ sich ein grünschwarzes Stadtregiment, dass in seinen Handlungen Inkompetenz in Sachen Nachhaltigkeit und sozialer Entwicklung Tag für Tag neu unter Beweis stellt.

Wie lange noch? Bis der Laden - nach der Schönwetterperiode - um die Ohren fliegt?

KMM 30.6.2012

weiteres zum Thema Häuser-Deal:

RDL leakt die Wohnungsliste der 945 Wohnungen und deren Sanierungseinstufung (29.6.12)
WiM machten Mieterinnenversammlungen der städtischen Wohnungen
SPD Freiburg verlangt Wohnungsaufsichtsgesetz von Landesregierung (18.6.12)
Kurze Politikerlügen: Gemeindeprüfungsanstalt dementiert Zwang zur Anpassung der städtischen und FSB Wohnungen an den Mietspiegel (18.6.12)
Wer will schon zur FSB???
Der Markt, die Grünen - oder: bereichert Euch! (26.4.12)
Städtischer Häusertransfer von der Tagesordnung genommen (12.4.12)
Gemeinderat: Wohlfeile Reden und zugleich Fakten gegen eine nachhaltige soziale wie ökologische Politik schafffen! (19.3.2012)
955 städtische Wohnungen mit Sanierungstatu von 90 Mio.€ (16.3.12)
WiM fordert Mieterinnversammlungen zum Häusertransfer (14.3.2012)
Freiburger Monopoly - Was sagen die Fraktionen zum Häusertransfer? (7.3.12)

Der Rest zu anderen (FSB,GAGFAH,Südwert,Baunion oder Haslach-Gartenstadt usw.) ist unter dem Tag Recht auf Stadt