Landesparteitag der AfD in Offenburg: Gegenprotest endet im Polizeikessel

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Gegenprotest endet im Polizeikessel

Großteil der Antifa-Demo in Offenburg im Polizeikessel

Ein Polizeikessel aus der Vogelperspektive ist zu sehen, in dem sich viele Menschen aufhalten.
Der Polizeikessel war auch rund drei Stunden nach der Eskalation noch sehr groß.
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JR Photography / RDL

Am ersten März-Wochenende dieses Jahres fand der Landesparteitag der AfD in Offenburg statt. Ein breites Spektrum an Parteien, Gruppen und Zusammenhängen mobilisierte am Samstag, den 3.3.23, zu Gegenprotesten.

Auf der Auftaktkundgebung von "Aufstehen gegen Rassismus" Offenburg wurde der Fokus auf die soziale Frage gesetzt. Unter anderem sprach Monika Stein, Landesvorsitzende der GEW Baden-Württemberg. In einer anderen Rede wurde die Frage beantwortet, ob die AfD eine soziale Partei sei, weil sie sich für Steuererleichterungen einsetze: 7:35

Ein Demonstrationszug von unterschiedlichen Angabe zufolge zwischen 1200 und 1500 Menschen zog anschließend auf das Messegelände, wo der Landesparteitag der AfD stattfand.

Auf der dort abgehaltenden Kundgebung sprachen mehrere Parteivertretende, die unter anderem bemängelten, dass sich Offenburgs Oberbürgermeister nicht genug von der AfD abgrenze, bzw. nicht an den Gegenprotesten teilnimmt.

Außerdem sprach ein Mensch, der bei den vergangenen Bundestagswahlen für die Linkspartei kandidiert hatte: 6:13

Zuletzt sprach bei der Kundgebung eine Person des großen antifaschistischen Bündnisses, das zur Demonstration mobilisiert hatte: 12:59

Der dann startende Demonstrationszug in Richtung Innenstadt kam jedoch nicht weit. Zügig gestartet versuchte die Polizei diesen mehrmals zu stoppen, angeblich wegen bemängelter Verstöße gegen die Demonstrationsauflagen. Als das nicht gelang eskalierte die Polizei die Situation, als sie unvermittelt Schlagstöcke einsetzte. Aus der Demonstration wurde dann damit reagiert, dass ein kleiner Feuerlöscher in Richtung der Einsatzkräfte geleert wurde. Ein Polizeibeamter musste anschließend von Demosanitäter*innen versorgt werden. Mindestens zwei Demonstrierende seien in das Krankenhaus in der Oststadt transportiert worden, so heißt es aus Aktivist*innenkreisen.

Die Polizei kesselte den Großteil der antifaschistischen Demonstration über 6 Stunden lang und vollzog eine Erkennungsdienstliche Behandlung bei allen Umschlossenen.

Am Rande wurden aus dem Lautsprecherwagen Ansagen getätigt und Reden gehalten. Unter anderem sprach die Gruppe "Alerta":

Außerdem richtete ein*e Aktivist*in den Blick von Menschen mit Migrationsgeschichte auf die rechtsextreme AfD: 6:30

Die meisten bürgerlichen Medien machen sich bei der Berichterstattung über vergangenen Samstag die durch Polizei-Pressesprechende verbreitenden Narrative zu eigen. Redakteur Julian Rzepa war für RDL vor Ort und kommentiert: 3:34