Generation ohne Zukunft auf der Bühne

Generation ohne Zukunft auf der Bühne

Während in Berlin derzeit die internationalen Filmfestspiele zelebriert werden, verlieh die spanische Akademie der Künste und Filmwissenschaften gestern Abend in Madrid den Premio Goya für kinematographische Werke. Bezeichnenderweise wurde die 28. Ausgabe 2014 am gestrigen Sonntag von der schweizer Zeitarbeitsfirma Adecco gesponsert. Vier junge erwerbslose Menschen durften so bei den Feierlichkeiten malochen und kleine Bronzebüsten von Francisco de Goya auf die Bühne tragen.

Sinnbildhaft steht diese Entwicklung nicht nur für den spanischen Film, sondern auch für die Menschen, die in der Branche arbeiten: Im Sektor gab es zwischen 2011 und 2012 über 1.000  Entlassungen; spanische Produktionen gingen im genannten Zeitraum um 18%  zurück.

Der rote Teppich war in diesem Jahr gesäumt von Demontrierenden: Beschäftigte von Coca-Cola, die gegen die Schließung der Fabrik protestierten protestierten Seite an Seite mit dem Kollektiv  Stop Räumungen.

Die Filmschaffenden auf dem roten Teppich verurteilten indes geschlossen die Abwesenheit von Kultusminister José Ignacio Wert: Schauspieler Javier Bardem nannte es eine "Frecheit"; für Filmemacher Rodrigo Sorogoyen war es ein Fehlen von Respekt und von anderer Seite wurde vermutet, der Minister hätte Angst vor Pfiffen und Buhrufen.

Wert war im Laufe des sich seit Monaten hinziehenden Bildungsstreiks in die Kritik geraten. Auf sein Konto geht bspw. die Erhöhung der Studiengebühren im Mai letzten Jahres.