Großbritannien: Innenministerin tritt wegen widersprüchlicher Aussagen zu Abschiebungen zurück

Großbritannien: Innenministerin tritt wegen widersprüchlicher Aussagen zu Abschiebungen zurück

Die britische Ministerpräsidentin Theresa May hat am Sonntag den Rücktritt ihrer Innenministerin Amber Rudd angenommen. Kurz zuvor hatte die Zeitung The Guardian über einen Brief von Rudd berichtet, in dem sie May eine Erhöhung der Quote der Abschiebungen um 10 % zugesagt hatte. Rudd hatte die Existenz solcher Quoten zuvor bestritten. Die Opposition wirft Rudd und May vor, eine „feindliche Atmosphäre“ für illegale Immigranten geschaffen zu haben. Dies betrifft insbesondere auch karibische EinwandererInnen und ihre Nachfahren, die nach dem zweiten Weltkrieg als Arbeitskräfte nach Großbritannien geholt wurden. Nachdem ersten Schiff mit dem sie kamen werden sie auch als „Windrush-Generation“ bezeichnet. Ihnen wurde Sozialhilfe und medizinische Versorgung verweigert und mit Abschiebungen gedroht. Zuletzt hatte Rudd allerdings andere Töne angeschlagen und rasche Einbürgerung versprochen. Amber Rudd arbeitete vor ihrem Gang in die Politik als Investmentbankerin.