Das Unterhaus des britischen Parlaments hat wie erwartet mehrheitlich gegen den Brexit-Vertrag gestimmt. Überraschend war allenfalls das Ausmass der Opposition gegen den Text zum Austritt aus der Europäischen Union. Mehr als Zwei Drittel der Abgeordneten stimmten dagegen. Dazu zählte die Opposition, die nordirische DUP, die bislang die Minderheitsregierung von Theresa May duldete, und zahlreiche Abgeordnete aus Theresa Mays konservativen Partei.
Gleich nach dem Votum hat der Chef der oppositionnellen Labour Jeremy Corbyn einen Misstrauensantrag gegen die Regierung gestellt. Darüber soll heute abgestimmt werden. Medienberichten zufolge hat dieser Antrag keine Aussicht auf Erfolg. Denn trotz ihrer Opposition gegen den aktuellen Brexit-Vertrag wollen die nordirische DUP und die innerparteiliche Opposition in Mays Regierungspartei einen Regierungswechsel zugunsten der Labour verhindern.
Trotz dieser Niederlage schloss Theresa May ihren Rücktritt aus. Sie soll dem Parlament bis kommenden Montag erklären, welchen Plan sie jetzt für den Austritt aus der Europäischen Union verfolgt. Vor der Abstimmung hatten der EU-Ratspräsident und der Präsident der Europäischen Kommission Nachverhandlungen zum Brexit-Vertrag ausgeschlossen.
(mc)