Bei einer Razzia in sieben deutsche Bundesländer haben 300 Beamte der Bundespolizei sechs Menschen verhaftet, die die Bundespolizei verdächtigt, Mitglieder eines internationalen Schleusernetzwerks zu sein. Die österreichische Polizei nahm zeitgleich sieben Menschen wegen ähnlicher Vorwürfe fest. Bei den meisten Menschen handele es sich um SyrerInnen. Die Bundespolizei wirft ihnen vor, für den Tod von über 20 Migrantinnen im Mittelmeer verantwortlich zu sein.
Im September 2015 war im Mittelmeer ein Schlauchboot mit 46 Migranten an Bord gekentert, als es nachts gegen einen Frachtschiff stiess. Die Küstenwachen Griechenlands und der Türkei konnten nur 20 Menschen retten.
Die Bundespolizei wirft den Verhafteten vor, dass sie den Tod der MigrantInnen billigend in Kauf nahmen. Ziel der Polizeirazzia war es jedoch offenbar nicht, gegen die EU und ihre Mitgliedstaaten vorzugehen, die Schutzsuchende mangels legaler und sicherer Einreisewege auf gefährliche Routen zwingt.