Am gestrigen Donnerstag sind zehn geflüchtete Frauen bei einem Schiffsunglück zwischen Libyen und Sizilien ertrunken. Die italienische Küstenwache konnte rund hundert weitere Geflüchtete retten, die sich bei schwierigem Wetter teilweise an Bord eines Schlauchboots und teilweise schon im Wasser befanden.
Seit Anfang des Jahres haben über 60.000 Geflüchtete und MigrantInnen die Überfahrt von Nordafrika in die EU gewagt. Besonders seit der Schliessung der Grenzen auf dem Balkan und dem flüchtlingspolitischen Deal zwischen der EU und der Türkei versuchen mehr Geflüchtete die längere und gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer von Libyen nach Italien als von der Türkei nach Griechenland.
Um diese andauernde menschliche Katastrophe zu verhindern, fordern Menschenrechtsorganisationen seit längerem die EU und ihre Mitgliedstaaten dazu auf, sichere und legale Einreisewege für Geflüchtete zu schaffen und sich im Mittelmeer auf Rettungseinsätze statt auf Migrationsbekämpfung zu konzentrieren.