Im Mittelmeer hat die italienische Küstenwache allein am gestrigen Tag die Rettung von 5.000 Geflüchteten koordiniert. In einem der Boote wurde eine Frau tot geborgen. Wegen des guten Wetters hätten so viele Menschen die Überfahrt gewagt, wie normalerweise in einer gesamten Woche. An den über vierzig gestrigen Einsätzen beteiligten sich auch die italienische Marine, die EU-Mission im Mittelmeer Eunavfor Med und Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen.
Seit Beginn des Jahres kamen bereits rund 60.000 Geflüchtete über das Mittelmeer in Italien an. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk schätzt die Zahl der Menschen, die dabei im Mittelmeer starben, auf knapp 3.000.
Neben dem guten Wetter erklären auch die Schliessung der Grenzen auf dem Balkan und der flüchtlingspolitische Pakt zwischen der EU und der Türkei die wachsenden Zahlen von Geflüchteten, die von Libyen die Überfahrt nach Italien wagen. Italien ist damit vor Griechenland zum Haupteinreiseland für Geflüchtete in die EU geworden.