Gutachter: Mann stach in "geordnetem Dämmerzustand" auf Flüchtlinge ein

Gutachter: Mann stach in "geordnetem Dämmerzustand" auf Flüchtlinge ein

In Heilbronn ist ein 70-jährigen Russlanddeutscher wegen versuchten Mordes angeklagt. Der Mann, dessen Name mit Willi B. abgekürzt wird, soll auf dem Marktplatz ohne erkennbaren Grund plötzlich mit einem Messer auf drei Flüchtlinge eingestochen haben. Einem Flüchtling rammte er das Messer in den Bauch, ein anderer kann aufgrund der Stiche zwei Finger nicht mehr bewegen. Passanten überwältigten schließlich Willi B. Heute sagt Willi B. er könne sich an die Tat nicht mehr im Mindesten erinnern. Ein Gutachter bescheinigte ihm nun vor Gericht, einen „geordneten Dämmerzustand“ gehabt zu haben. Das heißt, der Mann hatte seinen Körper unter Kontrolle, bekam aber trotzdem nichts mit. Willi B. habe eine unerkannte Diabetes gehabt, die im Zusammenhang mit Alkohol, Aufregung und beginnender Demenz zu einem Dämmerzustand geführt habe. Eine Gefahr für die Allgemeinheit bestehe nichtmehr, da eine Amnesie normalerweise ein einmaliges Ereignis sei, meinte der Gutachter.

 

Der während der Tat angeblich völlig geistesabwesende Angeklagte, konnte sich nach Angaben der Polizeibeamten, die ihn festnahmen, doch an etwas erinnern. Die Beamten notierten, der Mann habe gesagt, er wolle ein Zeichen gegen die Politik von Angela Merkel setzen und ähnliche Aussagen.