Der türkische Nobelpreisträger für Literatur, Orhan Pamuk hat einer Internetplattform mitgeteilt, dass ein mit ihm geführtes Interview von der türkischen Massenzeitung Hürriyet nicht gedruckt wurde. Nach Pamuks Aussagen, sollte das Interview am Montag in der Zeitung erscheinen, was aber nicht geschah. Pamuk vermutet, dass das Interview deshalb nicht gedruckt wurde, weil er sich für ein Nein bei dem Referendum am 16. April ausgesprochen habe. Bei dem Referendum geht es vor allem um eine drastische Erweiterung der Befugnisse des jetzigen Präsidenten Tayyip Erdogan.
Die Zeitung Hürriyet, zu deutsch „Freiheit“, ist Teil des Dogan (do-an) Konzerns. Bis vor einigen Jahren war der Dogan Konzern sehr mächtig. Seine Medien haben Erdogan anfangs unterstützt, gerieten dann aber in einen Streit mit ihm und mussten schließlich aufgeben. Anscheinend will der Konzern keinen neuen Streit mit Erdogan riskieren. Ein Journalist des zu Dogan gehörenden Fernsehsenders Kanal D, wurde vor kurzem fristlos entlassen, nachdem er sich in Tweets für eine Ablehnung des Referendums ausgesprochen hatte.