Sie gelte jetzt nicht mehr als politische Gefangene, sondern als normale Gefangene. So lautet die Begründung für Nasrin Sotudehs Verlegung vom Ewin-Gefängnis in ein Frauengefängnis südlich der iranischen Hauptstadt Teheran. Dort müsse sie ihre 12 jährige Haft absitzen, so ein Sprecher der Regierung.
Bis vor einem Monat hat die Menschenrechtsaktivistin und Anwältin mit einem Hungerstreik für bessere Haftbedingungen für politische Gefangene während der Corona-Pandemie demonstriert. Aus gesundheitlichen Gründen hatte sie den Streik nach 50 Tagen beendet. Im Anschluss musste sie auch im Krankenhaus behandelt werden.
Im Frauengefängnis seien die hygienischen Zustände noch schlechter, als im Ewin-Gefängnis, twittterte jetzt ihr Ehemann.
Er und Nasrin Sotudeh gehören zu den bekanntesten Menschenrechtsaktivisten des Irans. Für ihre Arbeit hat Sotudeh Anfang des Monats den alternativen Nobelpreis erhalten. Das iranische Regime wirft ihr staatsfeindliche Propaganda vor. Und hat sie zu einer langjährigen Haftstrafe sowie 148 Peitschenhieben verurteilt.