Ist der Flugbann der EU gegen weißrussische Airline nur ein Windei?

Ist der Flugbann der EU gegen weißrussische Airline nur ein Windei?

Am Montagabend widersprach niemand in der EU dem Bann gegen die weißrussische Airline Belavia. Ursula von der Leyen hatte einen harten Ton vorgelegt. Neben anderen Sanktionen sollte als erster Schritt der Belavia der gesamte Luftraum der EU-Staaten gesperrt und Landerechte entzogen werden. Die Hoheit dazu haben nur die Einzelstaaten. Doch da niemand widersprach schien dies keinen Unterschied zu machen. Das Ergebnis sollte sein, dass die Belavia massenhaft Flüge absagen müsste. Auf der Webseite ist aber nur von drei Ländern die Rede und zwar ausdrücklich mit Hinweis auf einen Flugbann. Demnach wurden vom Montag an die Flüge in die Ukraine, wo Belavia mehrere Städte anfliegt, bis 25. August abgesagt. Außerdem wurden die Flüge nach London und Paris ab dem heutigen Dienstag (25. Mai) bis 30. Oktober abgesagt. Damit ist Frankreich das einzige EU-Land, dass die angekündigte Sanktion auch umsetzt. In Berlin konnte heute ein Flugzeug aus Minsk landen. Auch eine Unterbrechung in den nächsten Tagen, von der die Belavia ihre Reisenden ja zeitnah unterrichten müsste, wurde nicht angekündigt. Wahrscheinlich werden noch weitere Länder folgen, ob wirklich die ganze EU, ist aber zweifelhaft. Was aus den anderen Sanktionen wird, scheint ebenfalls unklar. Vielleicht können am Ende einige Verantwortliche des Regimes keinen Urlaub mehr in Italien machen und müssen deshalb auf die Krim umbuchen.

Freiheit für Roman Prassewitsch und Sofia Sapega!

jk

PS: Auch Litauen hat Belavia ausgesperrt. Bei 25 weiteren EU-Mitgliedern bisher keine Bewegung. Stand 26. 5. um 8:30.

PPS: allmählich kommen Länder dazu. Im Laufe des 26. haben bisher Lettland, Finnland, Schweden und die Tschechische Republik Belavia ausgesperrt.