Die italienische Küstenwache hat vergangene Woche rund 10.000 Flüchtlingen in Booten vor der libyschen Küste gerettet beziehungsweise aufgefangen. Über 50 Menschen wurden tot geborgen. Das melden Medien, die sich auf die Angaben der Küstenwache stützen. Die aufgefangenen Menschen wurden teils nach Italien gebracht, teils auch nach Libyen zurückgebracht für die über 1.000 Menschen, die von libyschen Schiffen aufgefangen wurden.
Laut der "Neuen Zürcher Zeitung" sind seit Anfang 2017 bereits über 50.000 Flüchtlingen über das Mittelmeer an den italienischen Küsten angekommen. Das seien 45 Prozent mehr Menschen als im selben Zeitraum im Vorjahr. Dabei galt 2016 als Rekordjahr bei Überfahrten von Flüchtlingen nach Italien.
Den Anstieg bei der Flucht über das Mittelmeer erklärt die Neue Zürcher Zeitung mit dem politischen Chaos in Libyen und der schrecklichen Situation in den dortigen Haftlagern für MigrantInnen. Dort befinden sich geschätzt rund eine Million Flüchtlinge, vor allem aus afrikanischen Ländern. Aber auch immer mehr Flüchtlinge aus asiatischen Ländern und Syrien versuchtenden Weg über Libyen seit der Schliessung der Grenzen auf dem Balkan und dem Flüchtlingsdeal Europas mit der Türkei.