Am Donnerstag, den 27. September, wurden bei einer neuerlichen Sammelabschiebung aus Baden-Württemberg 47 Personen abgeschoben. Das teilte das Regierungspräsidium Karlsruhe auf Nachfrage von RDL mit. Treffenderweise rechnet das Regierungspräsidium sechs sogenannte freiwillige Ausreisen unter die 47 Abschiebungen. 30 Personen davon wurden nach Mazedonien, 17 nach Serbien abgeschoben. Geplant sei die Abschiebung von 73 Personen gewesen. 14 Menschen wurden aus Erstaufnahmeeinrichtungen abgeschoben. Es waren 19 Kinder bis 14 Jahren dabei, und fast alle Abgeschobenen - nämlich 40 - waren als Angehörige der Roma-Minderheit verzeichnet.
Die Sammelabschiebung traf auch eine Familie aus Freiburg. Zum Zeitpunkt der Abschiebung waren sie auf den Tag genau vier Jahre in Deutschland. Die älteste Tochter hatte diesen Sommer den Hauptschulabschluss gemacht und war nun im neuen Schuljahr dabei, sich auf der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule weiter zu qualifizieren. Sie hätte spätestens am 30. September, also drei Tage nach der Abschiebung, einen klaren Anspruch auf eine Aufenthaltserlaubnis gehabt. Die Freiburger Ausländerbehörde war davon informiert, hatte einen vorab gestellten Antrag aber abgelehnt.
Die Familie war aus Mazedonien geflohen, nachdem sie nachts in ihrem Haus von Männern brutal überfallen worden waren, die sie der albanischen organisierten Kriminalität zuordneten. Insbesondere der Familienvater trug von dem Überfall psychische und psychosomatische Schäden davon. Der Asylantrag der Familie wurde dennoch als "offensichtlich unbegründet" abgelehnt.