Kanarische Inseln fordern Abschaffung der Tampon-Steuer in der EU

Kanarische Inseln fordern Abschaffung der Tampon-Steuer in der EU

Die Finanzministerin der Kanarischen Inseln hat die EU aufgefordert, endlich die hohe Besteuerung von Hygiene-Produkten für Frauen, also Tampons und Binden, abzuschaffen. Auf den Kanaren sind diese als „notwendig“ eingestuften Produkte seit Januar von der Mehrwertsteuer befreit. Alle anderen EU-Länder und –Territorien erheben zwischen 5% und 27%.

Die Kampagne für eine möglichst niedrige Besteuerung gibt es schon seit Jahren, allerdings tut sich die Europäische Union schwer mit diesem Thema. Eine Steuerbefreiung auf Waren und Dienstleistungen muss von allem Mitgliedsstaaten abgesegnet werden. In einigen Ländern wie Großbritannien und Frankreich werden Tampons und Binden immerhin nicht mehr als „Luxusgüter“ besteuert. Dort gilt der gleiche Steuersatz wie auf essentielle Lebensmittel. In Deutschland hingegen zahlen Frauen 19% Steuern – auf Kaviar, Toilettenpapier und Blumen allerdings nur 7%.

Obwohl die einzelnen Mitgliedsstaaten der EU eine Sonderregelung durchsetzen könnten – wie beispielsweise Großbritannien in Bezug auf Männerrasierer – tut sich wenig. Internationale Vorreiter sind Kanada und Kenia, die den Bezug von Tampons und Binden komplett von der Mehrwertsteuer befreit haben.